Naturheilkundliches Therapieverfahren mit einer Auflage die verschiedene Wiesengräser und den Wirkstoff Cumarin beinhaltet und zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Muskelverspannungen, Gelenkarthrosen, von Menstruationsbeschwerden, chronischen Lebererkrankungen, vegetativer Dystonie, funktionellen Magen-Darm-Beschwerden verwendet wird.
Beim Trocknen der Gräser, entsteht durch den Fermentationsprozess Cumarin als Hauptwirkstoff. Der Heublumensack ist als Auflage oder Wickel möglich.
Heublumensackauflage
Definition
Wirkungen
Schmerzlindernd, durchblutungssteigernd mit erhöhtem Gewebestoffwechsel, Tonusminderung der Muskulatur, Elastizitätszunahme des Bindegewebes, Beruhigung und Entspannung, reflektorische Organwirkung.
Durchführung
Materialien: fertiger Heublumensack, Heublumen, Leinen- oder Baumwollbeutel, Frotteetuch als Zwischentuch, Molton-Außentuch (oder Badetuch), breiter Topf mit Sieb zum Auflegen oder Dampfdrucktopf mit Siebeinsatz, Spezialdampfwärmer für Kliniken (Heublumensack wässern und dämpfen).
Durchführung: Heublumen in den Stoffbeutel füllen. Beutel nur zur Hälfte füllen, sodass er nicht zu prall wird, wenn der Inhalt befeuchtet wird und aufquillt. Stoffbeutel an der schmalen Kante zunähen. Wasser in einem Topf aufkochen lassen, Sieb auf den Topf legen und darauf den Heublumensack. Über heißem Dampf circa 30 bis 60 Minuten befeuchten und erhitzen. Den Sack vorsichtig auf die läsionale Stelle auflegen. Über den Heublumensack das Frotteetuch als Feuchtigkeitsschutz legen. Mit Molton-Außentuch gut fest wickeln. Zur Verlängerung der Feucht-/Warmanwendung kann eine Wärmeflasche bzw. ein Wärmeträger zwischen dem Innen und Außentuch gelegt werden.
Nachbehandlung: Heublumensa ck abnehmen, Außenwickeltuch wieder Anlegen. Nachruhe etwa 30 Minuten.
Dauer und Häufigkeit: 20 bis 40 Minuten oder solange der Wickel als angenehm empfunden wird. Auflagen werden1 bis 3-mal täglich durchgeführt.
Kontraindikation
Allergie gegen Heublumen, akute Neuralgie (hier besser Kälteanwendungen), instabiler Kreislauf, Gerinnungsstörungen (bei Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten" besteht keine Gefahr der erhöhten Blutungsgefahr).
Literatur
- Beer AM (Hrsg.) Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag 2012, S. 43.