Protozoen
Synonym(e)
Humapathogene Protozoen
Definition
Protozoen sind einzellige, eukaryonte Organismen, die bereits dem Tierreich zugeordnet werden. Grundlage für die bisherige Einordnung dieser Organismen war ihre Bewegungsfähigkeit, die auf eine unterschiedliche Art und Weise erfolgt:
- amöboid bei den Rhizopoden
- mittels die ganze Zelloberfläche bedeckenden Flimmerhärchen bei den Ziliaten oder
- mittels einer oder mehrerer Geißeln wie bei den Flagellaten
Protozoen kennzeichnen sich durch mehrere Zustandsformen:
- Trophozoiten: vegetative, meist bewegliche Zustandsform
- Gamonten: Anfangsstadien einer geschlechtlichen Entwicklung
- Gameten: reife oder männliche weibliche Geschlechtszellen
- Zysten oder Oozysten: Dauerformen mit erhöhter Resistenz gegenüber äußeren Einflüssen. Übertragungsform der Erreger von einem Wirt auf den anderen.
Einteilung
Klassifikation der Protozoen
- Sporozoen (Sporentierchen) Die wichtigsten Vertreter sind Plasmodien als Erreger der Malaria, sowie Toxoplasmen mit Toxoplasma gondi als Erreger der Toxoplasmose und Babesia als Erreger der Babesiose.
- Zilientierchen (Wimpertierchen) Der einzige humapathogene Erreger ist Balantidum coli ein der seltenen Balantidienruhr mit blutig schleimiger Diarrhö.
- Rhizopoden (Wurzelfüßler) Hauptvertreter sind die Amöben mit der weltweit auftretenden humapathologisch bedeutsamen Art Entamoeba histolytica, dem Erreger der Amöbenuhr sowie Naegleria als Erreger einer Meningoenzephalitis.
- Flagellaten (Geißeltierchen) mit den humapathologisch bedeutsamen Gattungen: Trypanosomen, Leishmanien, Trichomonaden und Giardien.
Literatur
- Alberts B. et al: Molekularbiologie der Zelle. Wiley-VCH, Weinheim 2003
- Darai G et al: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. Springer, Berlin 2011
- Halliez MC et al.(2013) Extra-intestinal and long term consequences of Giardia duodenalis infections. World J Gastroenterol 19:8974-8985