M. simiae ist eine selten isolierte Mykobakterienspezies, die auch in der Umwelt vorkommen soll (Griffith DE et al. 2007). In seltenen Fällen ist M. simiae für pulmonale Infektionen verantwortlich, extra-pulmonale Lokalisationen sind selten. Wie bei Infektionen durch andere nichttuberkulöse Mykobakterien sind AIDS und vermutlich auch andere Immundefekte Risikofaktoren für eine M. simiae-Infektion.
Mycobacterium simiae
Definition
Vorkommen/Epidemiologie
In größeren Kollektiven wurden bei 4,2 % der Patienten M. simiae aus dem Blut identifiziert. Bei diesen Patienten war Fieber das häufigste Symptom. In der Weltliteratur gibt es weitere Berichte über disseminierte Erkrankungen, die durch M. simiae verursacht wurden (Narang R et al. 2010). Diese Infektionen wurden im Rahmen prospektiver Blutkulturstudien bei fiebrigen, erwachsenen HIV-positiven stationären Patienten in diesen beiden Ländern festgestellt. Bei disseminierten Infektionen durch M. simiae können, wen auch selten, Läsionen der Haut auftreten, meist in Form disseminierter, papulöser oder knotiger Infilrate Narang R et al. 2010).
Therapie
M. simiae ist in der Resistenzbestimmung gegen nahezu alle Antibiotika resistent (Griffith DE et al. 2007). Empfindlich können Clarithromycin, Moxifloxacin und Protionamid (PTH) sein. Eine optimale Kombination und Dauer einer Therapie ist nicht etabliert. Eine Behandlung, die Clarithromycin, Moxifloxacin und Trimethoprim/Sulfamethoxazol enthält, wird empfohlen (Griffith DE et al. 2007).
Literatur
- Fukano H et al. (2018) Mycobacterium shigaense sp. nov., a slow-growing, scotochromogenic species, is a member of the Mycobacterium simiae complex. Int J Syst Evol Microbiol 68:2437-2442.
- Griffith DE et al. (2007) Am J Respir Crit Care Med 175: 367-416.
- Narang R et al. (2010) Disseminated disease caused by Mycobacterium simiae in AIDS patients: a report of three cases. Clin Microbiol Infect 16: 912-914