Kapsid

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Das virale Genom liegt nicht ungeschützt vor, sondern ist stets mit in einem Proteinmantel verpackt. Die Proteinhülle des Genoms stellt das Kapsid dar. Kapside setzen sich aus symmetrischen Bausteinen den Kaspsomeren zusammen.

Kapsomere  können aus einer einzigen Polypeptidkette bestehen oder sie können aus mehreren, verschiedenen Polypeptideketten zusammengesetzt sein (z.B. Poliovirus). Der Komplex aus Kapsid und Nukleinsäure wird als Nukleokapsid eines Virus bezeichnet.

Allgemeine Information

Je nach Anzahl und Zusammensetzung der verwendeten Proteine und dem Typ der Nukleinsäure des Virus ergeben sich bei den Nuekleokapsiden 2 Formen:

  • Die helikale Symmetrie in Form einer spiralig angeordneten Nuekleinsäure, die nur in einem Protein verpackt ist
  • Die kubische Symmetrie in Form eines Ikosaeders , der durch die Verwendung eines Kapsomeren aus mehreren Polypeptidketten zu einem Vieleck mit verschiedenen Symmetrieachsen führt.   

Die Kapside oder Nukleokapside können wie beim Rotavirus oder beim Poliovirus die gesamte Virusstruktur darstellen. Diese Form wird als „Nackte Viren“ bezeichnet. Hierzu im Gegensatz  stehen die „behüllten Viren“.

Behüllte Viren sind mit einer doppelten Lipidhülle umgeben, in die virale Glykoproteine eingelagert sind (Masern-, Mumps, Rötelnvirus). Der zelluläre Ursprung dieser Lipidhülle bedingt, dass in ihr auch zelluläre Transmembranproteine enthalten sein können. 

Bei der Adsorption eines Virus reagiert ein außen liegendes Strukturelement der Viruspartikel (Kapsid oder Hüllglykoprotein) als Ligand mit einem oder mehreren Rezeptoren der Membran einer Zelle. Dadurch werden die Partikel an die Zelle gebunden.

Beispiele für Virusrezeptoren sind der C3d-Rezeptor (CD21) als Anheftungsstelle für das Epstein-Barr-Virus, das CD4-Oberflächenmolekül sowie die Chemokinrezeptoren CCR5 und CXCR4 als Rezeptoren für HIV oder der ACE-Rezeptor für COVID-19.

Die Auswahl der Rezeptoren entscheidet mit über den Tropismus des Virus für unterschiedliche Zelltypen.

Literatur

Hof H (2019). Allgemeine Virologie. In: Hof H, Schlüter D, Dörries R, Hrsg. Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme S 170

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024