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Adenoviridae (humanpathogene)
Synonym(e)
Definition
Humanpathogene Adenoviren sind eine Familie von DNA-Viren, die primär aus menschlichen Rachenmandeln (Adenoide- namensgebend) isoliert wurden. Sie sind der Gattung Mastoviren zugehörig. In der Gattung Mastoviren geibt es 7 humane Adenovirus-Arten (A bis G) mit 47 unterschiedlichen Serotypen. Die humanen Adenovirus-Arten lösen eine Vielzahl von Erkrankungen aus, u.a. der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes, der Augenbindehaut und der Hornhaut. Die Viren sind hoch ansteckend und widerstandsfähig.
Allgemeine Definition
Adenoviren docken mit den knopfartigen Enden ihrer Fibern an den zellulären Rezeptor. Dies ist bei den meisten Virustypen CAR der Coxsackie-Adenovirus-Rezeptor. Im Verlauf der Penetration durch die Zellmembran verliert das Virus seine Fibern und wird in das Endosom aufgenommen. Im Endosom wird das Kapsid des Virus durch eine virale Protease teilweise zerstört und an eine Kernpore transportiert. Hier wird die genomische DNA in das Karyoplasma eingeschleust und mit Hilfe des terminalen Proteins TP darin verankert. Unter Mitwirkung zellulärer Transkriptionsfaktoren werden nun die frühen Proteine exprimiert, darunter eine virale DNA-Polymerase, die für die DNA-Replikation benötigt wird. Die Morphogenese neuer Viruspartikel findet im Kern statt. Unter Auflösung der Kernmembran und dem Tod der Zelle werden die neuen Partikel freigesetzt.
Klinisches Bild
Humanpathogene Adenoviren (Serotypen 1-47) sind Erreger zahlreicher Erkrankungen verschiedener Organsysteme (s.u. Adenovirus-Infektionen). Jahreszeitliche Häufungen sind nicht erkennbar. Oft treten die Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten auf.
Hauptsächlich betroffen sind:
- Augen
- Pharynx
- Respirations- und
- Gastrointestinaltrakt.
Akute respiratorische Infektionen treten oft epidemisch bei jungen Erwachsenen in enger Gemeinschaft auf.