TrommelschlegelfingerR68.3

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Clubbing; Digiti hippocratici; Kolbenfinger; Trommelschlägelfinger

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Definition

Auftreibung der Fingerendglieder (clubbed fingers) mit hochgradiger Weichteilverdickung, meist bei chronischer Hypoxämie infolge kardialer oder pulmonaler Erkrankungen (Bronchiektasen, in­terstitielle Lungenkrankheit, Lungentuberkulose oder Lungenkarzinom). Einseitige Trommelschlegelfinger kommen vorbei Aneurysma der großen Armarterien oder arteriovenösem Aneurysma der betreffenden Extremität.

Trommelschlegelfinger sind häufig vergesellschaftet mit Uhrglasnägeln (rundliche nach vorne konvex gekrümmte Finernägel).

Vorkommen/Epidemiologie

Trommelschlegelfinger können Zeichen einer seltene Genodermatose sein (primäre hypertrophe Osteoarthropathie). Diese als isolierte Anomalie auftretenden angeborenen Trommelschlegelfinger (Akropachie, isolierte kongenitale/ OMIM: 119900) sind gekeennzeichnet durch vergrößerte terminale Finger- und Zehensegmente. Sie gehen häufig mit Uhrglasnägeln einher.  Es bestehen keine weiteren Anomalien.

Trommelschlegelfinger werden bei einer Reihe von Krankheiten beobachtet. Zu ihnen gehören vor allem folgende:

  • Lungenkrankheiten: z. B. Bronchiektasen, Lungenemphysem, Mukoviszidose (zystische Fibrose), Bronchialkarzinom, Pleuramesotheliom.
  • Herzkrankheiten: z. B. zyanotische Herzfehler (angeborene Herzvitien mit Rechts-links-Shunt, Eisenmenger Syndrom), pulmonale Hypertonie. (1)
  • Leberkrankheiten: Alkohol wurde in Indien bei Männern als häufigste Ursache festgestellt.
  • Autoimmunkrankheiten: Trommelschlegelfinger treten in seltenen Fällen aber auch bei einigen Autoimmunkrankheiten, wie dem Morbus Crohn, der Colitis ulcerosa, der Coeliakie (Sprue) oder der PBC auf.
  • Paraneoplasie: Trommelschlegelfinger sind einigen Fällen Zeichen einer hypertrophen Osteoarthropathie, die meist als Paraneoplasie (Begleitsymptomatik von Tumoren, z. B. eines Bronchialkarzinoms) auftritt.

Ätiopathogenese

Unklar. Es gibt Hinweise darauf, dass eine humorale Substanz in den Endgelenken der Phalangen eine Gefäßdilatation bewirkt.

 

Klinisches Bild

Die Finger- und Fußendgelenke sind durch die Bindegewebsproliferation mit Vermehrung der Weichteilmasse - besonders dorsal - kolbenförmig aufgetrieben.

Diagnose

Mittels Röntgenaufnahme der Finger / Füße kann die Diagnose bestätigt werden.

Literatur

Literatur

  1. Herold G et al. (2018) Innere Medizin. 151, 338
  2. Anschütz F (1978) Die körperliche Untersuchung. 167-168
  3. Kasper DL et al. (2015) Harrison's Principles of Internal Medicine. 2244-2245
  4. Loscalzo J et al. (2011) Harrisons Lungenheilkunde und intensivmedizinische Betreuung. 26
  5. Matthys H et al. (2008) Klinische Pneumologie 45-46

 

Autoren

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