Transglutaminase-Antikörper

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Anti-Gewebstransglutaminase-Antikörper; Antikörper gegen Gewebstransglutaminase IgG/IgA

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Transglutaminasen sind eine sehr große Enzymfamilie, zu der auch die Gewebs-Transglutaminasen des Darmes gehören, die sich nach neuen Erkenntnissen in mehrere Isoenzyme untergliedern.

Die Gewebstransglutaminase ist ein zytoplasmatisches Enzym, das bei Zellschädigung im Darm freigesetzt wird. Es katalysiert die Verknüpfung von Glutaminseitenketten mit Lysin. Liegt kein Lysin vor wird Gliadin deamidiert, wodurch Glutaminsäure entsteht. Man geht davon aus, dass die Quervernetzung von deamidiertem Gliadin und Transglutaminase eine Autoimmunantwort bei Zöliakie induziert. Antikörper gegen Gewebstransglutaminase vom Typ IgG und IgA werden im Rahmen der Zöliakiediagnostik bestimmt, wobei IgG-AK eine deutlich niedrigere Sensitivität haben (Cave:IgA-Mangel).

Allgemeine Information

Bei der Zöliakie gelten heute spezifische IgA-Antikörper gegen Transglutaminase 2 als nahezu pathognomonisch (Sensitivität und Spezifität bei > 95%). Neben der Zöliakie sind die sog. NCGS-Syndrome (Non-Celiac Gluten Sensitivity) als weitere Gluten-abhängige Enteropathien bekannt. Hier finden sich Antikörper gegen Gliadin vom Typ IgA/IgG und spezifischer noch – Antikörper gegen deaminiertes Gliadin.

Schon lange ist bekannt, dass Nahrungs-Gluten auch psychomentale Reaktionen wie z.B. Gluten – Ataxien auslösen kann: “The Celiac Brain“. 2016 wurde erstmals gezeigt, dass bei Gluten–assoziierten ZNS-Reaktionen in hohem Prozentsatz IgG/IgA-Antikörper gegen Transglutaminase 6 auftreten, die nicht nur diagnostische sondern auch pathologische Bedeutung haben.

Durchführung

Mit humaner Gewebstransglutaminase beschichtete Träger binden in der Patientenprobe vorhandene Antikörper. Nach Zugabe von enzymmarkierten Antikörpern gegen humane IgA-AK (EliA IgA Conjugat) wird ein Antikörper-Konjugat-Komplex gebildet und eine Entwicklerlösung zugegeben. Nach einer Inkubationszeit wird die Reaktion gestoppt und die Fluoroeszenz der Reaktionsmischung gemessen. Die Höhe des Messsignals ist direkt proportional zur Menge spezifischer IgA-Antikörper gegen Gewebsglutaminase in der Probe.

Hinweis(e)

Schon lange ist bekannt, dass Nahrungs-Gluten auch psychomentale Reaktionen wie z.B. Gluten – Ataxien auslösen kann: “The Celiac Brain“. 2016 wurde erstmals gezeigt, dass bei Gluten–assoziierten ZNS-Reaktionen in hohem Prozentsatz IgG/IgA-Antikörper gegen Transglutaminase 6 auftreten, die nicht nur diagnostische sondern auch pathologische Bedeutung haben.

NCGS mit ZNS-Symptomatik ist eine ernstzunehmende Komplikation des Verzehrs Gluten-haltiger Nahrungsmittel. Zu den möglichen Komplikationen zählt die Gluten–Ataxie, Polyneuropathien und das Auftreten von Depressionen. Darüber hinaus werden sie auch bei Schizophrenie und Epilepsie diskutiert.

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024