Suszeptibilitätsgene
Synonym(e)
Definition
Suszeptibilitätsgene sind als Gene definiert, die das relative Risiko einer bestimmten Erkrankungsmanifestation erhöhen, ohne dass die meisten Individuen die Träger dieses Gens sind, erkranken.
Allgemeine Information
Viele Ekrankungen entstehen vermutlich durch eine Interaktion von Suszeptibilitätsgenen mit Umweltfaktoren wie Viren, weiteren infektiösen Agenzien, mit Medikamente, Chemikalien und UV-Expositionen u.a. Basierend auf Konkordanzanalysen bei Zwillingsstudien wird vermutet, dass mindestens 3 oder 4 derartiger Suszeptibilitätsgene für die Manifestation einer Erkrankung, z.B. des SLE notwendig sind. Beweisend für eine genetische Prädispoition sind u.a. die um das 3-10fache erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit bei monozygoten Zwillingen im Verhältnis zu dizygoten Zwillingen. Weiterhin das 8-9fache relative Erkrankungsrisiko bei Verwandten ersten und zweiten Grades., sowie Kopplungsanalysen, die die Erkrankung mit bestimmten Haplotypen und dem MHC-Lokus assoziieren. Suszeptibilitätsgene dienen auch der Qualitätskontrolle der DNA und sind somit ein Faktor für Mutation und Chromosomendefekte.
Für alle wichtigen komplexen Erkrankungen sind heute Suszeptibilitätsgene bekannt. Für viele existieren gleichzeitig mongene Erkrankungsformen. Beispiele für monogene Ursachen und Suszeptibilitätsgene bei komplexen Erkrankungen sind z.B.:
Erkrankung Monogene Ursache Suszeptibilitätgen
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Koronare Herzkrankheit LDLR (LDL-Rezeptor) APOE
Diabetes mellitus GCK (Glucokinase) ……… CLP10
Mammakarzinom BRCA1 CHEK2
Alzheimer-Erkrankung PSEN1 (Presenilin-1) APOE