SMC1A-Gen
Synonym(e)
Definition
SMC1A ist das Akronym für „Structural Maintenance Of Chromosomes 1A”. Das SMC1a-Gen bezeichnet ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom Xp11.22 lokalisier ist. Das kodierte Protein ist an der Chromosomenkohäsion während des Zellzyklus und an der DNA-Reparatur beteiligt. Es bildet die zentrale Komponente des Cohesin-Komplexes. Das SMC1A-Gen gehört zur SMC-Genfamilie und befindet sich in einem Bereich des X-Chromosoms, der der X-Inaktivierung entgeht. Mutationen in diesem Gen führen zum Cornelia-de-Lange-Syndrom. Durch alternatives Spleißen entstehen mehrere Transkriptvarianten, die verschiedene Isoformen kodieren.
Ätiologie
Der korrekte Zusammenhalt der Schwesterchromatiden ist eine Voraussetzung für die korrekte Segregation der Chromosomen während der Zellteilung. Der Cohesin-Protein-Komplex ist für den Zusammenhalt der Schwesterchromatiden erforderlich. Der Komplex besteht zum Teil aus zwei SMC-Proteinen (Structural Maintenance of Chromosomes), SMC3 + entweder SMC1B oder SMCA1. Die meisten Cohesin -Komplexe lösen sich vor der Mitose von den Chromosomen. Die Komplexe am Kinetochor jedoch bleiben bestehen. Das vom SMC1A kodiert Protein interagiert mit BRCA1 und spielt wahrscheinlich eine Rolle bei der DNA-Reparatur..
Hinweis(e)
DerCohesin -Komplex ist für die Kohäsion der Schwesterchromatiden nach der DNA-Replikation erforderlich. Der Cohesin-Komplex bildet offenbar einen großen Proteinring, in dem Schwesterchromatiden zusammengehalten werden können. In der Anaphase wird der Komplex gespalten und löst sich vom Chromatin, so dass sich die Schwesterchromatiden voneinander trennen können. Der Cohesin -Komplex spielt möglicherweise auch eine Rolle beim Aufbau der Spindelpole während der Mitose. Weiterhin ist er über seine Interaktion mit BRCA1 und seine damit verbundene Phosphorylierung durch ATM oder über seine Phosphorylierung durch ATR an der DNA-Reparatur beteiligt.
Literatur
- K. Nasmyth et al. (2005) The structure and function of SMC and kleisin complexes. Annual Review of Biochemistry 74, 595-648
- Haering CH et al. (2008) The cohesin ring concatenates sister DNA molecules. Nature 454: 297-301.
- McNairn AJ et al. (2008) Cohesinopathies: One ring, many obligations. Mutation Research 647: 103-111