SF3B1-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Hsh155; MDS; Pre-MRNA Processing 10; Pre-MRNA Splicing Factor SF3b, 155 KDa Subunit; Pre-MRNA-Splicing Factor SF3b 155 KDa Subunit; Prp10; PRP10; PRPF10; SAP155; SAP 155; SF3b155; Spliceosome-Associated Protein 155; Splicing Factor 3b Subunit 1; Splicing Factor 3B Subunit 1; Splicing Factor 3b, Subunit 1, 155kD; Splicing Factor 3b, Subunit 1, 155kDa

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Definition

Das SF3B1-Gen ist auf Chromosom 2q33.1 lokalisiert und kodiert die Untereinheit 1 des Spleißfaktor-3b-Proteinkomplexes. Der Spleißfaktor 3b bildet zusammen mit dem Spleißfaktor 3a und einer 12S-RNA-Einheit den U2 small nuclear ribonucleoproteins complex (U2 snRNP). Der Spleißfaktor 3b/3a-Komplex bindet die prä-mRNA stromaufwärts der Verzweigungsstelle des Introns auf sequenzunabhängige Weise und kann das U2 snRNP an der prä-mRNA verankern. Der Spleißfaktor 3b ist auch eine Komponente des kleineren Spleißosoms vom U12-Typ. Die carboxyterminalen zwei Drittel der Untereinheit 1 bestehen aus 22 nicht identischen Tandem-HEAT-Wiederholungen, die stäbchenartige, helikale Strukturen bilden. Durch alternatives Spleißen entstehen mehrere Transkriptvarianten, die für verschiedene Isoformen kodieren.

Klinisches Bild

SF3B1-Mutationen wurden bei mehreren myeloischen Malignomen, vor allem bei myelodysplastischen Syndromen (MDS), sowie bei anderen hämatologischen Malignomen, Brustkrebs und Aderhautmelanomen (UM) beschrieben. SF3B1 ist eines von mehreren Genen, die am RNA-Spleißen beteiligt sind und die bei MDS und anderen malignen Erkrankungen immer wieder mutiert sind. Bei den Mutationen, die SF3B1 betreffen, handelt es sich in der Regel um heterozygote Punktmutationen, die im Verdacht stehen, funktionell pathogen zu wirken, wobei R625 und K700E als wichtige Mutationshotspots beschrieben wurden. MDS-Patienten mit SF3B1-Mutationen haben Berichten zufolge ein besseres Gesamt- und ereignisfreies Überleben als ihre Wildtyp-Pendants. Darüber hinaus sind diese Mutationen in hohem Maße mit Subtypen von MDS assoziiert, die durch Ringsideroblasten gekennzeichnet sind (refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten und refraktäre Zytopenie mit mehrlagiger Dysplasie und Ringsideroblasten). Bei UM-Patienten wurden SF3B1-Mutationen mit einer Chromosom-3-Disomie in Verbindung gebracht, die eine Untergruppe mit geringem Metastasierungsrisiko definiert.

Literatur

  1. Malcovati L et al. (2020) SF3B1-mutant MDS as a distinct disease subtype: a proposal from the International Working Group for the Prognosis of MDS. Blood 136:157-170.

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024