Moritz Roth (1839-1914),. 1872 beschrieb der Schweizer Pathologe Moritz Roth erstmals retinale rote Flecken sowie weiße Flecken bei Sepsis. Die heute als Roth-Flecken bezeichneten Punkte mit weißem Zentrum wurden sechs Jahre später erstmals durch den Biologen M. Litten beschrieben.
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Roth-Flecken
Erstbeschreiber
Definition
Als „Roth-Flecken“ werden retinale Hämorrhagien beschrieben, die eine charakteristische Morphologie aufweisen. Sie treten typischerweise bei infektiöser Endokarditis auf (s.u. Endokarditis lenta).
Pathophysiologie
Es wird davon ausgegangen, dass eine Ruptur der retinalen Kapillaren mit intraretinaler Einblutung zur Aktivierung der Gerinnungskaskade führt, sodass ein lokaler Fibrinthrombus entsteht. Als Ursache kommen alle Erkrankungen mit endothelialer Dysfunktion und erhöhter Kapillarfragilität in Frage (s.u. Einteilung)
Klinisches Bild
Roth-Flecken sind meist asymptomatisch und werden zufällig bei der ophthalmologischen Untersuchung entdeckt. Sehstörungen können jedoch bei makulärer Lokalisation der Hämorrhagien auftreten.
Therapie
Eine spezifische Behandlung der Roth-Flecken ist nicht notwendig. Entscheidend ist ihre Idenfizierung sowie die Ursachenanalyse.
Literatur
- Arora N et al. (2020) Roth's Spots, a clinical diagnostic clue for Infective Endocarditis. Perm J 24:20.038.
- Khawly JA et al. (1994) Litten's sign (Roth's spots) in bacterial endocarditis. Arch Ophthalmol 112:683-684.
- Litten M. Ueber akute maligne endocarditis und die dabei vorkommenden retinal veranderungen, Charite-Ann. 1878; 3: 135