In der Molekularbiologie ist eine RING-Fingerdomäne (RING steht für: Really Interesting New Gene) eine Proteinstrukturdomäne vom Typ „Zinkfinger“, die ein C3HC4-Aminosäuremotiv enthält, das zwei Zinkkationen bindet (sieben Cysteine und ein Histidin, die nicht aufeinanderfolgende angeordnet sind). Diese Proteindomäne enthält 40 bis 60 Aminosäuren. Viele Proteine, die einen RING-Finger enthalten, spielen eine Schlüsselrolle im Ubiquitinierungsweg.
RING-Fingerdomäne
Definition
Allgemeine Information
Zinkfingerdomäne (Znf) sind relativ kleine Proteinmotive, die ein oder mehrere Zinkatome binden und normalerweise mehrere fingerartige Vorsprünge enthalten, die Tandemkontakte mit ihrem Zielmolekül herstellen. Sie binden DNA-, RNA-, Protein- und/oder Lipidsubstrate. Ihre Bindungseigenschaften hängen von der Aminosäuresequenz der Fingerdomänen und des Linkers zwischen den Fingern sowie von den Strukturen höherer Ordnung und der Anzahl der Finger ab.
Zinkfingerdomäne kommen häufig in Clustern vor, in denen die Finger unterschiedliche Bindungsspezifitäten aufweisen können.
Bekannt sind eine Reihe von Superfamilien mit Znf-Motiven, die sich sowohl in der Reihenfolge als auch in der Struktur unterscheiden. Sie zeigen eine beträchtliche Vielseitigkeit in den Bindungsmodi, sogar zwischen Mitgliedern derselben Klasse (z. B. binden einige an DNA, andere an Proteine), was darauf hindeutet, dass Znf-Motive stabile Gerüste sind, die spezielle Funktionen entwickelt haben. Beispielsweise wirken Znf-haltige Proteine bei der Gentranskription, der Übersetzung, dem mRNA-Transport, der Organisation des Zytoskeletts, der Epithelentwicklung, der Zelladhäsion, der Proteinfaltung, der Chromatinumgestaltung und der Zinkerkennung. Zinkbindende Motive sind stabile Strukturen und unterliegen bei der Bindung an ihr Ziel selten Konformationsänderungen.
Viele RING-Fingerdomänen binden gleichzeitig Ubiquitinierungsenzyme und deren Substrate und fungieren daher als Ligasen. Ubiquitinierung wiederum zielt auf den Abbau des Substratproteins ab. Die RING-Fingerdomäne hat die Konsensussequenz C-X2-C-X[9-39]-C-X[1-3]-H-X[2-3]-C-X2-C-X[4-48]-C-X2-C.
C ist ein konservierter Cysteinrest, der an der Zinkkoordination beteiligt ist.
H ist ein konserviertes Histidin, das an der Zinkkoordination beteiligt ist, Zn ist ein Zinkatom und X ist ein beliebiger Aminosäurerest.
Hinweis(e)
Beispiele für Gene die eine Fingfingerdmomäne enthalten:
AMFR, BARD1, BBAP, BFAR, BIRC2, BIRC3, BIRC7, BIRC8, BMI1, BRAP, BRCA1, CBL, CBLB, CBLC, CBLL1, CHFR, CNOT4, COMMD3, DTX1, DTX2, DTX3, DTX3L, DTX4, DZIP3, HCGV, HLTF, HOIL-1, IRF2BP2, LNX1, LNX2, LONRF1, LONRF2, LONRF3, MARCH1, MARCH10, MARCH2, MARCH3, MARCH4, MARCH5, MARCH6, MARCH7, MARCH8, MARCH9, MDM2, MEX3A, MEX3B, MEX3C, MEX3D, MGRN1, MIB1, MID1, MID2, MKRN1, MKRN2, MKRN3, MKRN4, MNAT1, MYLIP, NFX1, NFX2, PCGF1, PCGF2, PCGF3, PCGF4, PCGF5, PCGF6, PDZRN3, PDZRN4, PEX10, PHRF1, PJA1, PJA2, PML, PML-RAR, PXMP3, RAD18, RAG1, RAPSN, RBCK1, RBX1, RC3H1, RC3H2, RCHY1, RFP2, RFPL1, RFPL2, RFPL3, RFPL4B, RFWD2, RFWD3, RING1, RNF2, RNF4, RNF5, RNF6, RNF7, RNF8, RNF10, RNF11, RNF12, RNF13, RNF14, RNF19A, RNF20, RNF24, RNF25, RNF26, RNF32, RNF38, RNF39, RNF40, RNF41, RNF43, RNF44, RNF55, RNF71, RNF103, RNF111, RNF113A, RNF113B, RNF121, RNF122, RNF123, RNF125, RNF126, RNF128, RNF130, RNF133, RNF135, RNF138, RNF139, RNF141, RNF144A, RNF145, RNF146, RNF148, RNF149, RNF150, RNF151, RNF152, RNF157, RNF165, RNF166, RNF167, RNF168, RNF169, RNF170, RNF175, RNF180, RNF181, RNF182, RNF185, RNF207, RNF213, RNF215, RNFT1, SH3MD4, SH3RF1, SH3RF2, SYVN1, TIF1, TMEM118, TOPORS, TRAF2, TRAF3, TRAF4, TRAF5, TRAF6, TRAF7, TRAIP, TRIM2, TRIM3, TRIM4, TRIM5, TRIM6, TRIM7, TRIM8, TRIM9, TRIM10, TRIM11, TRIM13, TRIM15, TRIM17, TRIM21, TRIM22, TRIM23, TRIM24, TRIM25, TRIM26, TRIM27, TRIM28, TRIM31, TRIM32, TRIM33, TRIM34, TRIM35, TRIM36, TRIM38, TRIM39, TRIM40, TRIM41, TRIM42, TRIM43, TRIM45, TRIM46, TRIM47, TRIM48, TRIM49, TRIM50, TRIM52, TRIM54, TRIM55, TRIM56, TRIM58, TRIM59, TRIM60, TRIM61, TRIM62, TRIM63, TRIM65, TRIM67, TRIM68, TRIM69, TRIM71, TRIM72, TRIM73, TRIM74, TRIML1, TTC3, UHRF1, UHRF2, VPS11, VPS8, ZNF179, ZNF294, ZNF313, ZNF364, ZNF451, ZNF650, ZNFB7, ZNRF1, ZNRF2, ZNRF3, ZNRF4, and ZSWIM2.
Literatur
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