Retinale Vaskulopathie mit zerebraler Leukodystrophie

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Definition

Die Erkrankung wird durch heterozygote trunkierende TREX1-Mutationen verursacht und geht mit einer systemischen Typ-I-Interferon-Aktivierung einher (Schuh E et al. 2015). Sie wird zu den Typ-1-Interferonopathien gezählt.

Ätiopathogenese

Die Typ-1-Interferonopathien stellen eine Gruppe seltener, genetisch und phänotypisch heterogener Krankheitsbilder, die durch eine Fehlfunktion des angeborenen Immunsystems hervorgerufen werden (Crow YJ 2011). Mit Ausnahme des multifaktoriellen SLE handelt sich hierbei um sehr seltene Erkrankungen. Pathogenetisch liegen den Typ-1-Interferonopathien Störungen im Metabolismus und in der immunologischen Erkennung von intrazellulären Nukleinsäuren zugrunde.

Klinisches Bild

Die retinale Vaskulopathie mit zerebraler Leukodystrophie manifestiert sich im jungen Erwachsenenalter mit progredientem Visusverlust, zerebrovaskulären Ereignissen und kognitiven Störungen (Richards A et al. 2007). Zudem können Migräne, Raynaud-Syndrom und eine Glomerulopathie auftreten. Im Gehirn finden sich Verkalkungen und Läsionen der weißen Substanz.

Literatur

  1. Richards A et al. (2007) C-terminal truncations in human 3’-5’ DNA exonuclease TREX1 cause autosomal dominant retinal vasculopathy with cerebral leukodystrophy. Nat Genet 39:1068–1070
  2. Schuh E et al. (2015) Multiple sclerosis-like lesions and type I interferon signature in a patient with RVCL. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm 2:e55
  3. Stam AH et al. (2016) Retinal vasculopathy with cerebral leukoencephalopathy and systemic manifestations. Brain 139:2909-2922.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024