Relebactam

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

CAS-Nummer 1174018-99-5

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Definition

Relebactam ist ein intravenös verabreichter Inhibitor von Betalactamasen der Klassen A und C.

Multiresistente, gramnegative Erreger gewinnen zunehmend an Bedeutung. Besonders problematisch sind Carbapenemase-bildende Enterobakterien, die inzwischen gegenüber zahlreichen Antibiotika resistent sind. In präklinischen Untersuchungen zeigte er in Kombination mit Imipenem/Cilastatin antibakterielle Aktivität gegen ein breites Spektrum gramnegativer und Betalactam-resistenter Pathogene. Infolgedessen wurde Relebactam im Juli 2019 als „Qualified Infectious Disease Product (QIDP)“ eingeordnet und ihm einen Fast-Track-Status für die Behandlung von nosokomialen Pneumonien, beatmungsassoziierten Lungenentzündungen, komplizierten intraabdominalen Infektionen sowie komplizierten Harnwegsinfektionen zuerkannt.

Anwendungsgebiet/Verwendung

In den USA ist Relebactam seit 2019 in fixer Kombination mit Imipenem 500 mg, Cilastatin 500 mg, Relebactam 250 mg zugelassen. Später auch in der EU (Recarbrio). Recarbrio ist angezeigt zur:  Behandlung der im Krankenhaus erworbenen Pneumonie (hospital-acquired pneumonia, HAP), einschließlich beatmungsassoziierter Pneumonie (ventilator-associated pneumonia, VAP) bei Erwachsenen.  Behandlung der Bakteriämie, für die ein Zusammenhang mit HAP oder VAP bei Erwachsenen besteht oder vermutet wird.  Behandlung von Infektionen mit aeroben Gram-negativen Erregern bei Erwachsenen mit begrenzten Therapieoptionen

Eingesetzt werden darf Recarbrio bei Erwachsenen, für die nur begrenzte oder keine Therapieoptionen zur Verfügung stehen und deren Infektion durch folgende Erreger verursacht wird: Bacteroides caccae, Bacteroides fragilis, Bacteroides ovatus, Bacteroides stercoris, Bacteroides thetaiotaomicron, Bacteroides uniformis, Bacteroides vulgatus, Citrobacter freundii, Enterobacter cloacae, Escherichia coli, Fusobacterium nucleatum, Klebsiella aerogenes, Klebsiella oxytoca, Klebsiella pneumoniae, Parabacteroides distasonis oder Pseudomonas aeruginosa.

Unerwünschte Wirkungen

Als häufigste Nebenwirkungen traten Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen, Fieber und erhöhte Leberwerte auf.

Selten tritt eine Clostridioides-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) unter Recarbrio auf. Der Schweregrad der CDAD kann von einer leichten Diarrhö bis zu einer tödlich verlaufenden Kolitis reichen. Eine CDAD ist bei allen Patienten in Betracht zu ziehen, wenn bei ihnen Diarrhö während oder nach der Anwendung von Recarbrio auftritt. Eine sorgfältige Anamnese ist erforderlich, da ein Auftreten der CDAD mehr als zwei Monate nach der Anwendung von Antibiotika berichtet wurde. Bei einer vermuteten oder bestätigten CDAD ist das Absetzen der Behandlung mit Recarbrio und die Anwendung einer spezifischen Behandlung gegen C. difficile in Betracht zu ziehen.

Hinweis(e)

Die Zulassung basiert auf den Phase-II-Studien NCT01505634 und NCT01506271, an denen jeweils Probanden mit komplizierten Harnwegsinfektionen und komplizierten intraabdominellen Infektionen teilnahmen.

Literatur

  1. Campanella TA et al. (2020) Clinical Review and Critical Evaluation of Imipenem-Relebactam: Evidence to Date. Infect Drug Resist 13:4297-4308.
  2. Smith JR et al.(2020) Imipenem-Cilastatin-Relebactam: A Novel β-Lactam-β-Lactamase Inhibitor Combination for the Treatment of Multidrug- Resistant Gram-Negative Infections. Pharmacotherapy 40:343-356.
  3. Yahav D et al. (2020) New β-Lactam-β-Lactamase Inhibitor Combinations. Clin Microbiol Rev. 34:e00115-20.

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