PolyurieR35

Autor:Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Synonym(e)

Vermehrte Harnausscheidung; vermehrtes Harnvolumen

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Definition

Erhöhte tägliche Urinmenge.

Die tägliche Urinmenge liegt > 2000 ml/Tag (bei anderen Quellen finden sich Angaben von > 3000 ml/Tag). Gleichzeitig besteht eine Polydipsie (krankhaft gesteigerter Durst).

 

Vorkommen/Epidemiologie

Tritt in jedem Lebensalter ohne Geschlechterpräferenz auf.

Labor

Neben den üblichen Laborparametern sollten bei unklarer Genese auf jeden Fall bestimmt werden:

  • Blutzucker

  • Kreatinin

  • GFR

  • Elektrolyte

  • Urin – bzw. Serumosmolalität

  • ggf. ADH i.S.

  • ggf. Aldosteron

  • NT-proBNP (der Wert korreliert invers mit der Nierenfunktion)

  • Urinsediment

Diagnose

- Bilanzierungskontrolle zur Objektivierung der Polyurie

- wie häufig erfolgt tagsüber bzw. nachts die Diurese?

- Durstversuch

Diagnose

Bei der Polyurie handelt es sich um ein Symptom einer Erkrankung. Sie kann prärenale, renale oder postrenale Ursachen haben.

Eine Polyurie tritt auf bei:

 

  • Diabetes insipidus (Urinmenge beträgt 5 - 25 l/d)

  • psychogen bedingter Polydipsie (Anamnese; psychiatrische Erkrankung bekannt?)

  • Diabetes mellitus

  • partieller Harnwegsobstruktion bzw. Harnstau

  • Hyperaldosteronismus

  • Hyperkalziämie (häufigste Ursache sind Malignome)

  • Hypokaliämie

  • im Frühstadium des akuten Nierenversagens (in 30 %)

  • chronischer Niereninsuffizienz

  • Herzinsuffizienz (hier i. d. R. als Nykturie)

  • bestimmten Medikamenten (z. B. Diuretika, Clonidin, Kortison, Mannitolinfusionen, Röntgenkontrastmittel)

  • übermäßigem Alkoholgenuss (Alkohol hemmt ADH)

  • Plasmozytom

  • Sarkoidose

  • Bartter-Syndrom

     

Literatur

  1. Arora N et al. (2018) Recurrent polyuria AJKD 72: A17-A19
  2. Braun J et al. (2009) Klinikleitfaden Innere Medizin S 390-393
  3. Gerok W et al. (2007) Die Innere Medizin 772
  4. Hautmann R et al. (2014) Urologie 26-27
  5. Herold G et al. (2018) Innere Medizin S 209, 600, 635, 656, 783, 803-804
  6. Jakes AD et al. (2014) Investigating polyuria. BMJ 103: 597-601
  7. Siegenthaler W et al. (2001) Klinische Pathophysiologie S 261

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