PollakisurieR35

Autoren:Tarik Farrag, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Definition

Wortherkunft: altgriechisch πολλάκις (pollakis) = oftmals

Die Pollakisurie gehört zu den Miktionsstörungen und beschreibt gehäuftes Wasserlassen, überwiegend kleinerer Harnmengen, wohingegen die Gesamtmenge der Harnausscheidung über den Tag im physiologischen Bereich liegt. Sie kann Symptom verschiedener Erkrankungen sein, die häufigste Ursache liegt in Erkrankungen des Harntraktes. Die mit Sicherheit bekannteste Ursache ist die Zystitis (Blasenentzündung).

Vorkommen/Epidemiologie

Mögliche Erkrankungen als Ursache der Pollakisurie sind:

  • Zystitis (Blasenentzündung)
  • Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
  • Prostatitis (Prostataentzündung)
  • Chronische Zystitis/ Pyelonephritis
  • Reizblase
  • Benigne Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrößerung, Männer v.a. >60 Jahre)
  • Dauerkatheterisierung
  • Maligne Erkrankungen (Krebserkrankungen) der Prostata oder Harnblase
  • Stressbedingt, psychogen
  • Schwangerschaft

Klinisches Bild

Die Pollakisurie zeichnet sich durch häufiges Wasserlassen kleiner Harnmengen aus. Der Harnstrahl ist damit einhergehend oft abgeschwächt.

Treten die Beschwerden auch nachts auf, so ist die Nykturie (nächtliches Wasserlassen) als eine Formvariante der Pollakisurie betrachten.

Diagnose

In der Regel wird das Symptom der Pollakisurie anamnestisch erhoben.

Zum Ausschluss von Entzündungen wird üblicherweise eine Urinprobe genommen, die erste Hinweis auf die Ursache der Beschwerden gibt. Davon abhängig ergibt sich die weitere Diagnostik.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Grundsätzlich ist es aber empfehlenswert, die Symptomatik abklären zu lassen, insbesondere wenn noch andere Symptome hinzukommen wie beispielsweise Algurie (Schmerzen beim Wasserlassen), Fieber, Bauch- oder Flankenschmerzen, damit eventuell zugrunde liegende Erkrankungen früh behandelt werden können und es zu keiner Keimverschleppung kommt.

Ist eine Entzündung Ursache der Erkrankung, wird üblicherweise antibiotisch behandelt. Supportiv kommen in diesem Falle ausreichend große Trinkmengen, Wärme und Phytotherapeutika zum Einsatz.

Literatur

  1. Herold G et al. (2018) Innere Medizin, Herold Verlag SS. 600, 617, 619, 620, 915

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