Die Pleurodese kann mit verschiedenen pharmakologischen Substanzen erfolgen, die eine unterschiedliche Wirksamkeit und ein unterschiedliches Potential an Nebenwirkungen haben. Dazu zählen:
1. Talkum:
Die Erfolgsrate liegt bei 93 %. An unerwünschten Nebenwirkungen finden sich Thoraxschmerzen (7 %) und Fieber (16 %).
Dosierung: 2,5 – 10 g
2. Tetracyclin:
Die Erfolgsrate liegt bei 67 %. An unerwünschten Nebenwirkungen finden sich Thoraxschmerzen (14 %) und Fieber (10 %).
Dosierung: 500 mg – 20 mg / kg KG
3.Doxycyclin
Die Erfolgsrate liegt bei 72 %. An unerwünschten Nebenwirkungen finden sich Thoraxschmerzen (40 %).
Dosierung: 500 mg
4. Bleomycin
Die Erfolgsrate liegt bei 54 %. An unerwünschten Nebenwirkungen finden sich Thoraxschmerzen (28 %), Fieber (24 %) und Nausea (11 %).
Dosierung: 15 – 240 units
5. Corynebacterium parvum
Die Erfolgsrate liegt bei 76 %. An unerwünschten Nebenwirkungen finden sich Thoraxschmerzen (43 %), Fieber (59 %), Nausea (3 %) und Reizhusten (6 %). Dosierung: 3,5 - 14 mg
Talkum hat die somit höchste Wirksamkeit und die niedrigste Komplikationsrate und wird infolgedessen am häufigsten angewandt.
Die Effektivität der Pleurodese ist höher, wenn zuvor eine vollständige Entleerung des Pleuraraumes stattgefunden hat.
Auffällig ist jedoch eine erhebliche Diskrepanz der Komplikationsrate an ARDS (Adult Respiratory Distress Syndrom) zwischen den USA und Europa. Im englischsprachigen Raum findet man bei 4 – 9 % der Pleurodesen ein ARDS, im Kontinentaleuropa hingegen liegt die Quote bei nahezu 0 %.
Man vermutet eine Ursache in der Partikelgröße. In den USA haben 50 % der Partikel eine Größe von < 15 µg. In Deutschland hingegen zwischen liegt die Größe der Partikel zwischen 10 µg und 50 µg. Partikel < 3 µg sollen keinen fibrosierenden Effekt haben.