Zwischen den beiden Pleurablättern, im Pleuraspalt (Cavitas pleuralis) befindet sich physiologischerweise eine seröse Flüssigkeit von ca. 5 – 10 ml. Diese Flüssigkeit ermöglicht einerseits das Gleiten der Pleurablätter bei der In- und Expiration und verbindet gleichzeitig die beiden Pleurablätter durch die Kapillarkraft miteinander.
Die im Pleuraspalt vorhandene physiologische Flüssigkeit fließt aus mehreren Stellen in den Spalt: aus dem Interstitium der Lunge über die viszerale Pleura, aus den pleuralen Kapillaren der parietalen Pleura, aus den in der Thoraxwand gelegenen Lymphbahnen und aus der Peritonealhöhle.
Die Resorption erfolgt über die Lymphgefäße der parietalen Pleura. Auf diesem Weg wird die komplette Flüssigkeit 1x/h vollständig erneuert.
Beim Pleuraerguss findet sich darüber hinausgehend eine pathologische Menge an Flüssigkeit im Pleuraspalt, da entweder die Resorptionsfähigkeit der Pleura gemindert ist und / oder aber die Produktion pleuraler Flüssigkeit gesteigert ist.
Ein Pleuraerguss kann sich auch zu einem Empyem entwickeln. Dabei kommt es bei einem zuvor schon bestehenden Pleuraerguss zu einer Infektion. Die Ergussflüssigkeit wird dadurch makroskopisch eitrig. In der anfänglichen sog. exsudativen Phase findet ein Einstrom von neutrophilen Granulozyten statt. Dann folgt die fibropulente Phase mit progredienter Fibrinbildung. Im sauren, hypoxischen Milieu des Pleuraergusses ist die Abwehr durch die Granulozyten stark eingeschränkt was die Infektion weiter fortschreiten lässt.
s.a. Pleurapunktion
s.a. Pleura