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Peyer-Plaques
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Johann Conrad Peyer (1653–1712), Schweizer Anatom
Definition
Die Peyer-Plaques sind 10 bis 50, organoid aggregierte, Lymphfollikel die im gesamten Dünndarm vorkommen, am häufigsten im Ileum und im Appendix. Peyer-Plaques sind von außen durch die Darmwand als etwa 1 cm große Strukturen sichtbar.
Allgemeine Information
Peyer-Plaques gehören zum lymphatischen System, sind Teil des sogenannten MALT-Systems (Mucosa associated lymphoid tissue, engl. für „Schleimhaut-assoziiertes lymphatisches Gewebe“) oder spezieller des GALT (Gut associated lymphoid tissue, engl. für „Darm-assoziiertes lymphatisches Gewebe“) und spielen als Ansammlung von Zellen des speziellen, erworbenen Immunsystems eine wichtige Rolle bei der Infektionsabwehr im Darm und bei Initiierung immunologischer Reaktionen.
Gewebestruktur/Histologie: Die Peyer-Plaques liegen meist gegenüber dem Gekröseansatz (Mesenterium) in der Tela submucosa und der Lamina propria der Schleimhaut (Tunica mucosa). Die einzelnen Follikelaggregate sind von einer Zone bedeckt, dem subepithelial dome, in dem sich je nach Zustand vor allem dendritische Zellen (dendritic cells, DCs) sowie B-Lymphozyten befinden. Diese Zellschicht interagiert direkt mit dem darüberliegenden follikelassoziiertem Epithel.
Das „follikelassoziierte Oberflächenepithel“ ist ebenfalls eine spezialisierte Zellschicht. Es unterscheidet sich in der Zellzusammensetzung und seinen Eigenschaften von dem Epithel der restlichen Darmschleimhaut. Ein besonderes Merkmal des follikelassoziierten Epithels stellen die sogenannten M-Zellen dar (Mikrofaltenzellen, microfold cells). Diese M-Zellen sind Teil des MALT-Systems. Sie sind vergleichbar den Langerhans-Zellen der Epidermis. M-Zellen nehmen u.a. endozytotisch Antigene auf und präsentieren diese den basal gelagerten Lymphozyten und Makrophagen. Weiterhin internalisieren sie Bakterien und vermitteln sie transzytotisch an das basal angrenzende lymphatische System. Hier wird je nach Antigen entweder eine adaptive Immunantwort ausgelöst oder eine immunologische Toleranz entwickelt, wie sie bspw. gegenüber der kommensalen Darmflora existiert und notwendig ist.