Paraganglien (von griech.para=neben, und ganglion = Geschwulst, Nervenknoten) sind organoide Ansammlungen endokrin aktiver (neuroendokriner) Zellen ohne weitere nervale Funktionen. Ontogenetisch entwickeln sie sich aus Sympathikoblasten, Zellen die aus der Neuralleiste auswandern und damit ektodermaler Herkunft sind. Paraganglien stehen somit funktionell zwischen dem vegetativen Nervensystem und dem endokrinen System.
Paraganglien
Definition
Einteilung
Man unterscheidet zwei verschiedene Formen von Paraganglien
- Chromaffine, sympathische Paraganglien (gehen aus der Anlage des Sympathikus hervor und bilden Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin; sie gehören zu den chromaffinen Zellen)
- Nicht-chromaffine, parasympathische Paraganglien (gehen aus der Anlage des N. vagus und des N. glossopharyngeus hervor)
Sympathische Paraganglien: Sympathische Paraganglien enthalten chromaffine Parenchymzellen, die Katecholamine produzieren. Zu ihnen zählen die Corpora paraaortica (Zuckerkandl-Organ) an der Abgangsstelle der Arteria mesenterica inferior. Dieses Paraganglion kann bis zu 3,0cm groß werden. Auch das Nebennierenmark ist aufgrund seiner ontogenetischen Herkunft als Paraganglion einzuordnen.
Parasympathische Paraganglien: Parasympathische Paraganglien enthalten nicht-chromaffine Parenchymzellen. Dazu gehören:
- Paraganglion caroticum (an der Teilungsstelle der A. carotis communis)
- Paraganglion aorticum (am Aortenbogen)
Weiterhin existieren noch folgende Paraganglien:
- Paraganglion jugulare (Fossa jugularis des Os temporale)
- Paraganglion laryngicum superius (Taschenfalte des Kehlkopfs)
- Paraganglion laryngicum inferius (Taschenfalte des Kehlkopfs)
- Paraganglion tympanicum (im Mittelohr)
Klinisches Bild
Während die Rückbildung der chromaffinen Paraganglien bereits im 2. Lebensjahr einsetzt, bleibt das Pyaraganglion suprarenale (Nebennierenmark) zeitlebens erhalten. Von den Paraganglien können neuroendokrine Tumoren, Paragangliome, ausgehen, seltene, primär gutartige, einzigartige, neuroendokrine Tumoren. Paragangliome können an jeder anatomischen Stelle mit chromaffin-haltigem autonomem Gewebe von der Schädelbasis bis zum Becken auftreten. Adrenale Paragangliome werden als Phäochromozytome (PCCs) bezeichnet.
Histologie
Paraganglien weisen neben den endokrin aktiven Parenchymzellen ein gut vaskularisiertes Interstitium auf und sind außen von einer Bindegewebskapsel umgeben.
Literatur
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