NMDA-Rezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren – sie sind nach dem ebenfalls wirksamen selektiven Agonisten N-Methyl-D-Aspartat benannt) sind ionotrope Glutamat-Rezeptoren. Ionotrope Rezeptoren aktivieren Membrankanäle, bei denen in geöffnetem Zustand Ionen hindurchtreten können. Sie unterscheiden sich von den AMPA-Rezeptoren darin, dass sie bei Aktivierung für Calcium durchlässig sind. Ihre Eigenschaften machen sie besonders wichtig für das Lernen und das Gedächtnis.
Der Ionenkanal des NMDARezeptor-Kanal-Komplexes ist gut permeabel für Na+ -, K+ - und Ca2+ -Ionen (Monaghan et al. 1989). Der Ca2+ -Ioneneinstrom löst intrazelluläre Prozesse aus, die sowohl für die neuronale Plastizität, wie auch für die NMDA-Rezeptor vermittelte Neurotoxizität verantwortlich zu sein scheinen (Hardingham und Bading 2003). Der Ionenkanal des NMDA-Rezeptors wird spannungsabhängig durch Mg2+ -Ionen blockiert (Nowak et al.1984). Diese Blockierung löst sich, wenn das Ruhemembranpotential des Neurons positiver als −20 bis −30 mV wird (Mayer et al.1984). Ein weiteres Charakteristikum des NMDA-Rezeptors ist der langsame Zeitverlauf der durch ihn vermittelten exzitatorischen postsynaptischen Ströme (EPSC, excitatory postsynaptic currents; Lester et al. 1990). Der NMDA-Rezeptor ist ein Protein, welches aus vier verschiedenen transmembranären Untereinheiten zusammengesetzt ist (Cull-Candy et al. 2001).