Myopathisches Ehlers-Danlos-Syndrom Q79.6

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Ehlers-Danlos-Syndrom myopathisches; mEDS; Myopathic Ehlers-Danlos syndrome

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Definition

Als Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) wird eine heterogene Gruppe von hereditären Bindegewebserkrankungen bezeichnet, deren klinische Hauptmerkmale durch eine  Überdehnbarkeit der Haut sowie eine Hyperreflexität der Gelenke gekennzeichnet ist. Weiterhin sind je nach Erkrankungstyp und den zugrundeliegenden Genmutationen Gefäße, Muskeln, Bänder, Sehnen und innere Organe betroffen (Brinckmann J 2018). 

Bisher sind 19 Genmutationen bekannt, die EDS auslösen. Die verschiedenen Mutationen führen zu einer Veränderung der Struktur, der Produktion oder der Verarbeitung von Kollagen oder von Proteinen, die mit Kollagen interagieren. Die Häufigkeit des Auftretens in der Bevölkerung wird mit 1:5.000 bis 1:10.000 angenommen, somit handelt es sich bei EDS um eine seltene Erkrankung (Orphan disease).

Bei dem sehr seltenen Myopathischen Ehlers-Danlos-Syndrom führen Mutationen im COL12A1 Gen, das auf Chromosom 6q13-q14 lokalisiert ist. Mutationen in diesem Gen führen zu einer angeborenen Muskelhypotonie und/oder an Muskelatrophie, die mit zunehmendem Alter fortschreitet. Proximale Gelenkkontrakturen und eine Gelenkhypermobilität distaler Gelenke können auftreten (Brady et al. 2017).

Klinisches Bild

Majorsymptome:

  • Neuromuskuläres System: kongenitale muskuläre Hypotonie, muskuläre atrophie, Besserung mit zunehmendem Alter
  • Skelettsystem:  Proximale Gelenkkontrakturen an Ellbogen, Knie, Hüfte, Hypermobilität distaler Gelenke

Minorsymptome:  

  • Haut: Hyperelastizität, weiche teige Haut, atrophe Narben
  • Neuromuskuläres System: verzögerte motorische Entwicklung Myopathie   

Diagnose

Nachweis der Gendefekte;   

Majorsymptom: kongenitale muskuläre Hypotonie, die sich mit zunehmendem Alter bessert +

ein weiteres Majorsymptom

oder

+ drei weitere Minorsymptome

Literatur

  1. Brady A et al. (2017): Ehlers-Danlos Syndromes, rarer types. In: Ehlers-Danlos Society. American Journal of Medical Genetics 175C:70-115
  2. Brinckmann J (2018) Hereditäre Bindegewebserkrankungen. In. Plewig et al. (Hrsg) Braun-Falco`s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Springer Reference Medizin S 883-890
  3. Bowen et al. (2017): Ehlers-Danlos Syndrom, classical type. American Journal of Medical Genetics 175C:17-39
  4. Byers PH et al. (2019): Diagnosis, natural history and management in vascular Ehlers-Danlos Syndrome. American Journal of Medical Genetics 175C:40-47
  5. Caraffi SG et al. (2019) Severe Peripheral Joint Laxity is a Distinctive Clinical Feature of Spondylodysplastic-Ehlers-Danlos Syndrome (EDS)-B4GALT7 and Spondylodysplastic-EDS-B3GALT6. Genes (Basel) 10. pii: E799. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31614862
  6. Chopra P et al. (2017): Pain management in the Ehlers–Danlos syndromes. American J Howard R et al. (2020) Ruptured ulnar artery aneurysm in vascular Ehlers-Danlos  syndrome. J Vasc Surg Cases Innov Tech 6:71-74.
  7. Giunta C et al. (2008) Spondylocheiro dysplastic form of the Ehlers-Danlos syndrome--an autosomal-recessive entity caused by mutations in the zinc transporter gene SLC39A13. Am. J. Hum. Genet. 82: 1290-1305.
  8. Howard R et al. (2020) Ruptured ulnar artery aneurysm in vascular Ehlers-Danlos  syndrome. J Vasc Surg Cases Innov Tech 6:71-74.
  9. Kosho T et al. (2019) Recent Advances in the Pathophysiology of Musculocontractural Ehlers-Danlos Syndrome. Genes (Basel) 11 doi: 10.3390/genes11010043.
  10. Sandal S et al. (2018)  Novel mutation in the CHST14 gene causing musculocontractural type of Ehlers-Danlos syndrome. BMJ Case Rep doi: 10.1136/bcr-2018-226165.
  11. Uehara M et al. (2018) Spinal manifestations in 12 patients with musculocontractural Ehlers-Danlos syndrome caused by CHST14/D4ST1 deficiency (mcEDS-CHST14). Am J Med Genet 176:2331-2341.

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024