MODY6E11.-
Synonym(e)
Definition
MODY ist das Akronym für "Maturity-onset Diabetes of the Young" und bezeichnet eine Gruppe autosomal-dominant vererbter, genetisch heterogener, nicht immer insulinabhängiger Formen des Diabetes. Die MODY-Formen des Diabetes werden durch verschiedene Störungen der Betazell-Funktionen im Pankreas hervorgerufen. Das Körpergewicht der MODY-Patienten ist meist normal. Es werden auch keine der für Typ-1-Diabetes charakteristischen Autoimmunphänomene beobachtet. Selten sind weitere assoziierte Organdysplasien (Augen, Pankreas, Darm).
Vorkommen/Epidemiologie
<1% der MODY-Fälle
Ätiopathogenese
Bei der seltenen MODY 6-Variante liegen Mutationen im NEUROD1-Gen vor, einem Gen das für einen Transkriptionsfaktor kodiert, der über die Bindung an die Promotorregion des Insulin-Gens die Expression des INS-Gens reguliert.
Klinisches Bild
Klinisch zeigt MODY 6 eine sehr variable Symptomatik teilweise mit Adipositas assoziiert. Eine pathologisch erniedrigte Insulinbildung steht im Vordergrund. Der Erbgang ist autosomal dominant, die Penetranz mit ca. 80-90% sehr hoch.
Therapie
Zur Vermeidung von Spätkomplikationen ist das Therapieziel, die normnahe Glykämie mit möglichst normalem HbA1c-Wert zu erreichen. Bei MODY 6 ist eine Insulintherapie empfehlenswert.
Hinweis(e)
Indikation für den Nachweis von MODY 5-Genmution:
- Manifestationsalter in der frühen Adoleszenz
- keine GAD- und / oder IA2- Antikörper (Ausschluss Typ 1-Diabetes)
- Positive Familienanamnese, autosomal-dominante Vererbung
- Diabetes ohne Adipositas
- Progressive Hyperglykämie im Alter
- Keine Insulin-Resistenz
- Pankreasaplasie mit neonatalem Diabetes
- Eine Untersuchung des NEUROD1-Gens ist sinnvoll, wenn bei Patienten mit klinisch starkem V. a. einen MODY-Diabetes die Untersuchung der Gene HNF1A, HNF4A und GCK unauffällig war.
Literatur
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