MODY 5E11.-

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Maturity Onset Diabetes of the Young Typ 5; Omim 137920

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Definition

MODY ist das Akronym für "Maturity-onset Diabetes of the Young" und bezeichnet eine Gruppe autosomal-dominant vererbter, genetisch heterogener, nicht immer insulinabhängiger Formen des Diabetes. Die MODY-Formen des Diabetes werden durch verschiedene Störungen der Betazell-Funktionen im Pankreas hervorgerufen. Das Körpergewicht der MODY-Patienten ist meist normal. Es werden auch keine der für Typ-1-Diabetes charakteristischen Autoimmunphänomene beobachtet. Selten sind weitere assoziierte Organdysplasien (Augen, Pankreas, Darm).

Vorkommen/Epidemiologie

Etwa 3-5% der MODY-Fälle

Ätiopathogenese

Autosomal dominante Mutationen im HNF1B-Gen, das auf Chromosom 17 lokalisiert sind (17q12). Das HNF1B-Gen kodiert den Transkriptionsfaktor TCF2, der u.a. in den pankreatischen Beta-Zellen die Transkription von Genen reguliert, die an der Insulin-Produktion und Sekretion beteiligt sind. Die Mutation führt zu einer pathologisch erniedrigten Insulinbildung.

Diagnose

Diagnostische Kriterien für die Mehrzahl der MODY 5-Patienten sind: progressive Hyperglykämie im Alter; schlanke Patienten ohne Typ1-Diabetes; Erstmanifestation in der frühen Jugend (zwischen 12-30 Jahren); renale Glukosurie, Auftreten des Diabetes in mehreren Generationen und ein insgesamt schwerer Krankheitsverlauf.

Komplikation(en)

Häufige Komplikationen sind Retinopathien und Nierendefekte (Nierenhypoplasie, multizystisch, dysplastische Nieren, Zystennieren und Einzelnieren). Das Vorliegen von Diabetes und Nierenzysten ist auch unter dem Begriff RCAD = Renal Cysts and Diabetes zusammengefasst. Ein Teil der MODY 5-Patienten fällt mit Malformationen der Genitalien (Vaginalaplasien und Uterushypoplasien), Gicht oder Hyperurikämie auf.

Therapie

MODY 5-Patienten zeigen eine erhöhte Sensitivität gegenüber Sulfonylharnstoffen und sind in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg mit niedrigen medikamentösen Dosen ohne Insulin-Therapie gut einzustellen.

Hinweis(e)

Indikation für den Nachweis von MODY 5-Genmution:

  • Manifestationsalter in der frühen Adoleszenz
  • keine GAD- und / oder IA2- Antikörper (Ausschluss Typ 1-Diabetes)
  • Positive Familienanamnese, autosomal-dominante Vererbung
  • Diabetes ohne Adipositas
  • Progressive Hyperglykämie im Alter
  • Keine Insulin-Resistenz
  • Pankreasaplasie mit neonatalem Diabetes

Literatur

  1. Bingham C et al. (2003) Atypical familial juvenile hyperuricemic nephropathy associated with a hepatocyte nuclear factor-1-beta gene mutation. Kidney Int 63: 1645-1651
  2. Furuta H et al. (2002) Nonsense and missense mutations in the human hepatocyte nuclear factor-1-beta gene (TCF2) and their relation to type 2 diabetes in Japanese. J Clin Endocr Metab 87: 3859-3863
  3. Wakayama M et al. (2o10) HNF1B alterations associated with congenital anomalies of the kidney and urinary tract. Pediat Nephrol 25:1073-1079
  4. Lindner T et al. (1999) A novel syndrome of diabetes mellitus, renal dysfunction and genital malformation associated with a partial deletion of the pseudo-POU domain of hepatocyte nuclear factor-1-beta. Hum Molec Genet 8: 2001-2008
  5. Rebouissou S et al. (2005) Germline hepatocyte nuclear factor 1-alpha and 1-beta mutations in renal cell carcinomas. Hum Molec Genet 14: 603-614

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024