Majeed-Syndrom L98.3; M86.-

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

MJDS; OMIM: 609628

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Erstbeschreiber

Majeed et al. 1989

Definition

Das Majeed-Syndrom ist eine seltene entzündliche, autosomal rezessive Multisystemerkrankung des Menschen, die mit chronisch-multifokaler Osteomyelitis (CRMO) und kongenitaler dyserythropoetischer Anämie (CDA) mit oder ohne neutrophiler Dermatose (Sweet -Syndrom) einhergeht.

Vorkommen/Epidemiologie

MJDS  ist außerordentlich selten. In der Literatur sind bisher nur 24 Personen aus 10 Familien mit genetisch bestätigtem Majeed-Syndrom beschrieben

Ätiopathogenese

MJDS ist assoziiert mit Mutationen im LPIN2 –Gen das auf Chromosom 18p11.31 lokalisiert  ist und für die Phosphatidsäurephosphatase LIPIN2 kodiert. Die bisherigen Daten belegen, dass eine Störung der Phosphatidsäurephosphatase-Aktivität in LIPIN2 zu einer Dysregulation des Immunsystems führt, die auf eine abnorme Aktivierung des NLRP3-Inflammasoms und eine Überproduktion proinflammatorischer Zytokine, einschließlich IL-1beta, zurückzuführen ist.

Klinisches Bild

Frühes Auftreten mit 1 bis 3 inflammatorischen, manchmal fieberhaften Episoden pro Monat . Weiterhin Gedeihstörungen, Größe und Gewicht lagen bei der erstbeschriebenen Familie unter der 5. Perzentile, das Knochenalter war verzögert. Alle Betroffenen wiesen eine erhebliche Hepatosplenomegalie auf. Mehrfach  waren Bluttransfusionen nötig. Inkonstantes Auftreten eines Sweet-Syndroms sowie von schwer verlaufender pustulösen Psoriasis (Ferguson et al. 2005). Der klinische Verlauf in der erstbeschriebenen Familie war bei allen 3 Kindern ähnlich; die nicht betroffenen Eltern in beiden Familien waren blutsverwandt.

Labor

Zeichen der Inflammation; in den peripheren Blutausstriche: häufig Hypochromie und Mikrozytose.

Therapie

Es gibt Hinweise, dass eine pharmakologische Blockade des Interleukin-1-Signalwegs mit einer raschen klinischen Verbesserung einhergeht (Ferguson PJ et al. 2021).

Literatur

  1. Ferguson PJ et al. (2005) Homozygous mutations in LPIN2 are responsible for the syndrome of chronic recurrent multifocal osteomyelitis and congenital dyserythropoietic anaemia (Majeed syndrome). J Med Genet 42: 551-557.
  2. Ferguson PJ et al. (2021) Majeed Syndrome: A Review of the Clinical, Genetic and Immunologic Features. Biomolecules 28;11(3):367. 
  3. Majeed HA et al. (2001) The syndrome of chronic recurrent multifocal osteomyelitis and congenital dyserythropoietic anaemia: report of a new family and a review. Europ. J. Pediat. 160: 705-710.
  4. Majeed HA et al. (2000) On mice and men: an autosomal recessive syndrome of chronic recurrent multifocal osteomyelitis and congenital dyserythropoietic anemia. (Letter) J Pediat 137: 441-442.
  5. Majeed HA et al. (1989) Congenital dyserythropoietic anemia and chronic recurrent multifocal osteomyelitis in three related children and the association with Sweet syndrome in two siblings. J Pediat 115: 730-734.

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024