Kongenitale, juvenile rekurrierende respiratorische Papillomatose J38.1

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

JRRP; OMIM: 618803

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Definition

Bei der Kongenitalen juvenilen respiratorischen rekurrierende Papillomatose handelt es sich um eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung (homozygote Missense-Mutation im NLRP1-Gen/606636) die durch das rezidivierende Wachstum von Papillomen im Schleimhautbereich der oberen Atemwege, insbesondere des Kehlkopfes, gekennzeichnet ist.

Ätiopathogenese

Drutman et al. (2019) identifizierten eine homozygote Missense-Mutation im NLRP1-Gen (T755N; 606636.0008). Die Mutation wurde durch Ganz-Exom-Sequenzierung gefunden und durch Sanger-Sequenzierung bestätigt. Von Patienten abgeleitete Keratinozyten und HEK293-Zellen, die mit der Mutation transfiziert wurden, zeigten eine Expression des mutierten Proteins, das eine spontane Oligomerisierung durchlief. Die kultivierten immortalisierten Keratinozyten, zeigten eine erhöhte Produktion von IL1B (147720), was mit einer erhöhten Aktivierung des Inflammasoms und einem Gain-of-Function-Effekt vereinbar ist.

Klinisches Bild

Die Patienten präsentieren sich in der frühen Kindheit mit heiserer Stimme und in schweren Fällen mit Atemstridor aufgrund einer Atemwegsobstruktion. Betroffene Personen können auch dermatologische Anomalien aufweisen (Palmo-Plantarwarzen, Keratosis-pilaris-Syndrom, Atrophoderma vermiculata im Gesicht).

Während es sich bei der JRRP um eine genetische Störung handelt, die auf eine abnorme Aktivierung des Immunsystems zurückzuführen ist, wird die Respiratorische rekurrierende Papillomatose (RRP) im Allgemeinen mit einer erworbenen HPV-Infektion in Verbindung gebracht, in der Regel mit den HPV-Typen 6 und 11 (Zusammenfassung von Drutman et al.2019). Sie gelten innerhalb der HPV-Subtypen als ''risikoarm'' bzw. im Allgemeinen nicht mit Malignität assoziiert. Seltener wird RRP durch die HPV-Typen 16, 18, 31 und 33 verursacht. Bei Neugeborenen ist eine vertikale Übertragung von einer infizierten Mutter mit auffälligen Genitalwarzen zum Zeitpunkt der Entbindung dokumentiert worden.

Fallbericht(e)

Drutman et al. (2019) berichteten über 2 Brüder mit JRRP, die von blutsverwandten belgischen Eltern geboren wurden. Der ältere Patient stellte sich im Alter von 5 Jahren mit Heiserkeit und rezidivierender Laryngitis vor, die mit Papillomen in der Glottis und Supraglottis einherging und innerhalb eines Jahres 8 chirurgische Ablationen erforderte. Der jüngere Bruder stellte sich kurz nach der Geburt mit Heiserkeit vor und wurde im Alter von 20 Monaten mit Kehlkopfpapillomatose diagnostiziert. Beide Patienten wiesen auch dermatologische Auffälligkeiten auf: Palmo-Plantarwarzen, Keratosis-pilaris-Syndrom, Atrophoderma vermiculata im Gesicht.

Literatur

  1. Drutman SB et al. (2019) Homozygous NLRP1 gain-of-function mutation in siblings with a syndromic form of recurrent respiratory papillomatosis. Proc Nat Acad Sci 116: 19055-19063.

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024