KNG1-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Alpha-2-Thiol Proteinase Inhibitor; BDK; BK; Bradykinin; Fitzgerald Factor; HAE6; High Molecular Weight Kininogen; High-Molecular-Weight Kininogen; HK; HMWK; Kininogen; Kininogen 1; Kininogen-1; KNG; Williams-Fitzgerald-Flaujeac Factor

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Definition

Das KNG1-Gen (KNG1 steht für Kininogen 1) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom 3q27.3 lokalisiert ist.  Für dieses Gen wurden drei Transkriptvarianten gefunden, die verschiedene Isoformen kodieren. Das KNG1-Gen erzeugt durch alternatives Spleißen zwei verschiedene Proteine

  • hochmolekulares Kininogen (HMWK)

und

  • niedermolekulares Kininogen (LMWK).

HMWK ist wichtig für die Blutgerinnung und den Aufbau des Kallikrein-Kinin-Systems. Außerdem wird aus HMWK Bradykinin freigesetzt, ein Peptid mit zahlreichen physiologischen Wirkungen. Bradykinin fungiert auch als antimikrobielles Peptid mit antibakterieller und antimykotischer Wirkung. Im Gegensatz zum HMWK ist der LMWK nicht an der Blutgerinnung beteiligt.

Allgemeine Information

Kininogene sind Inhibitoren von Thiolproteasen. HMW-Kininogen spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, indem es dazu beiträgt, Präkallikrein und Faktor XI optimal neben Faktor XII zu positionieren. HMW-Kininogen hemmt die Thrombin- und Plasmin-induzierte Aggregation von Thrombozyten. Das aktive Peptid Bradykinin, das aus HMW-Kininogen freigesetzt wird, zeigt eine Vielzahl von physiologischen Wirkungen:  so eine kardioprotektive Wirkung (direkt über die Wirkung von Bradykinin, indirekt über die Wirkung des vom Endothel stammenden Relaxing Factors; LMW-Kininogen hemmt die Aggregation von Thrombozyten). LMW-Kininogen ist im Gegensatz zu HMW-Kininogen nicht an der Blutgerinnung beteiligt. 

Klinisches Bild

Zu den Krankheiten, die mit KNG1 assoziiert sind, gehören:

und

Hinweis(e)

Eine Infektion mit dem Coronavirus 2 des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS-CoV-2) reduziert oder erschöpft das Angiotensin-Converting-Enzym 2 (ACE2), was zu einem Anstieg von des-Arg(9)-Bradykinin führt, einem bioaktiven Metaboliten von Bradykinin, der mit Lungenverletzungen und Entzündungen in Verbindung gebracht wird.

Literatur

  1. Bork K et al. (2019) Hereditary angioedema cosegregating with a novel kininogen 1 gene mutation changing the N-terminal cleavage site of bradykinin. (Letter) Allergy 74: 2479-2544.
  2. Hayashi H et al. (1990) Molecular genetic survey of five Japanese families with high molecular weight kininogen deficiency. Blood 75: 1296-1304.
  3. Krijanovski Y et al. (2003) Characterization of molecular defects of Fitzgerald trait and another novel high-molecular-weight kininogen-deficient patient: insights into structural requirements for kininogen expression. Blood 101: 4430-4436.
  4. Lefrere JJ et al. (1986) A new case of high molecular weight kininogen inherited deficiency. Am J Hemat 22: 415-419.
  5. Loules G et al. (2020) Deciphering the genetics of primary angioedema with normal levels of C1 inhibitor. J Clin Med 9: 3402.

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024