Interleukin-36-Rezeptor-Antagonist-Defizienz-SyndromL44.4

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

This article in english

Synonym(e)

DITRA; Mangel an Interleukin (IL)-36-Rezeptorantagonist

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Das Interleukin-36-Rezeptor-Antagonist-Defizienz-Syndrom (DITRA) ist eine seltene autoinflammatorische Störung, die durch Mutationen im IL36RN-Gen verursacht wird. Diese Mutation führt zu einem Mangel an funktionellen Interleukin-36-Rezeptor-Antagonisten (IL-36Ra), was zu einem überaktiven Immunsystem und chronischen Entzündungen führt.

Vorkommen/Epidemiologie

Die genaue Prävalenz von DITRA ist unbekannt.

Ätiopathogenese

IL-36a ist ein Antagonist von 3 proinflammatorischen Interleukinen der Interleukin-1-Familie (IL-36alpha, IL-36beta, IL-36gamma). Seine Dysfunktion führt zu einem Überwiegen der proinflammatorischen Zytokine.

Derartige Mutationen werden auch bei etwa 80% der sporadischen Fälle von Psoriasis pustulosa ohne zusätzliche Erscheinungen einer Psoriasis vulgaris gefunden. Hingegen finden sich IL-36RN-Gen-Mutationen nur in 10% der PPG mit Psoriasis vulgaris.

Klinisches Bild

Bei Patienten mit DITRA treten immer wiederkehrende Episoden von Hautentzündungen auf, die häufig ein pustulöses oder psoriasisähnliches Aussehen haben. Darüber hinaus treten häufig nicht-kutane Manifestationen auf, wobei wiederkehrendes Fieber und erhöhte Akute-Phase-Reaktanten am häufigsten sind.

In einigen Fällen wurden bei Patienten mit familiärer generalisierter pustulöser Psoriasis (GPP) Funktionsverlustmutationen im IL36RN-Gen festgestellt, die als Merkmal für die Diagnose gelten. DITRA scheint mit einer reduzierten Wundheilung einherzugehen (Saito K et al. 2020)

Diagnose

Trotz ihrer Seltenheit unterstreichen zahlreiche Fallserien und Einzelberichte in der Literatur, wie wichtig es ist, DITRA zu erkennen und zu behandeln. Die frühzeitige Erkennung der kutanen Anzeichen von DITRA ist entscheidend für eine genaue Diagnose und die rechtzeitige Einleitung einer angemessenen Behandlung.

Therapie

Therapien mit Biologika die auf die Hemmung von IL-12/23 und IL-17 zielen, sind vielversprechende Behandlungsoptionen; pädiatrische Patienten mit DITRA haben ein vollständiges Ansprechen mit leichten Rückfällen gezeigt.

Hinweis(e)

Auch bei der Exfoliatio areata linguae können Mutationen im IL-36RN-Gen nachgewiesen werden.

Literatur

  1. Bal E et al. (2019) Mutation in IL36RN impairs the processing and regulatory function of the interleukin-36-receptor antagonist and is associated with DITRA syndrome. Exp Dermatol 28:1114-1117.
  2. Cowen EW et al. (2012) DIRA, DITRA, and new insights into pathways of skin inflammation: what's in a name? Arch Dermatol 148:381-384.
  3. Marrakchi S et al. (2011) Interleukin-36-receptor antagonist deficiency and generalized pustular psoriasis. N Eng J Med 365:620-628.
  4. Okorie CL et al. (2023) Cutaneous findings and treatments in deficiency of interleukin-36 receptor antagonist (DITRA): A review of the literature. Exp Dermatol doi: 10.1111/exd.14934.
  5. Saito K et al. (2020) IL-36 receptor antagonist deficiency resulted in delayed wound healing due to excessive recruitment of immune cells. Sci Rep 10:14772.

  6. Zelickson BD et al. (1991) Generalized pustular psoriasis in childhood. Report of thirteen cases. J Am Acad Dermatol 24:186-194.

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024