Immundefizienz 21 und FCGR3A-DefektD84.-
Synonym(e)
Definition
Die Immunschwäche-21 (IMD21) ist eine seltene Immunstörung, die wird durch eine heterozygote Mutation im GATA2-Gen (137295) auf Chromosom 3q21 verursacht wird. Dieser primäre Immundefekt, der als IMD21, DCML oder MONOMAC bezeichnet wird, ist durch eine stark verminderte oder fehlende Zahl von Monozyten (konstantes Merkmal - Vinh et al. 2010), B-Lymphozyten, natürlichen Killer-Lymphozyten (NK) und zirkulierenden und geweblichen dendritischen Zellen (DCs) gekennzeichnet, wobei die Zahl der T-Zellen geringfügig oder gar nicht betroffen ist (Bigley V et al. 2011).
Manifestation
5 Monate bis 60 Jahren; Durchschnittsalter: 32 Jahre
Klinisches Bild
In größeren Kollektiven mit dieser primären Immunstörung wurden Anfälligkeiten für disseminierte nichttuberkulöse Mykobakterieninfektionen, für virale Infektionen, insbesondere mit humanen Papillomviren, und Pilzinfektionen (16%) sowie für Histoplasmose nachgewiesen (Spinner M A et al. 2014). Weiterhin können sich eine pulmonale alveoläre Proteinose (18 %), Lymphödeme (11 %) und eine Hypothyreose (14%) entwickeln.
Labor
Hämogramme und Lymphozytenphänotypisierung: B-Lymphozytopenie (86 %), NK-Lymphozytopenie (82 %), Monozytopenie (78 %), CD4-Lymphozytopenie (51 %) und Neutropenie (47 %). 84 % der Patienten, bei denen eine Knochenmarksbiopsie durchgeführt wurde, wiesen ein myelodysplastisches Syndrom auf. Weiterhin lassen sich karyotypische Anomalien, einschließlich einer Monosomie 7 und Trisomie 8 nachweisen.
Therapie
Eine Knochenmarktransplantation ist die einzige Heilungsmöglichkeit.
Verlauf/Prognose
Die meisten Patienten entwickeln ein oder mehrere Malignome, darunter Myelodysplastische Syndrome oder eine myeloische Leukämie
Hinweis(e)
Das primäre Lymphödem mit Myelodysplasie (OMIM: 614038) oder Emberger-Syndrom ist eine allelische Störung mit überlappenden klinischen Merkmalen.
Literatur
- Bigley V et al. (2011) The human syndrome of dendritic cell, monocyte, B and NK lymphoid deficiency. J Exp Med 208: 227-234.
- Biron C A et al. (1989) Severe herpesvirus infections in an adolescent without natural killer cells. New Eng J Med 320: 1731-1735.
- Cuellar-Rodriguez J et al. (2011) Successful allogeneic hematopoietic stem cell transplantation for GATA2 deficiency. Blood 118: 3715-3720.
- Dickinson RE et al. (2011) Exome sequencing identifies GATA-2 mutation as the cause of dendritic cell, monocyte, B and NK lymphoid deficiency. Blood 118: 2656-2658.
- Johnson K D et al. (2112) Cis-element mutated in GATA2-dependent immunodeficiency governs hematopoiesis and vascular integrity. J Clin Invest 122: 3692-3704.
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Spinner M A et al. (2014) GATA2 deficiency: a protean disorder of hematopoiesis, ymphatics, and immunity. Blood 123: 809-821.
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Vinh DC et al. (2010) Autosomal dominant and sporadic monocytopenia with susceptibility to mycobacteria, fungi, papillomaviruses, and myelodysplasia. Blood 115: 1519-1529.