Hepadnaviridae

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Hepadnaviren; Hepadnavirus

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Definition

Die Familie der Hepadnaviridae umfasst behüllte Viren mit einer zirkulären, partiell doppelsträngigen DNA als Genom. Der Name der Familie ist zusammengesetzt aus den beiden Begriffen „hepar“ (lat. für Leber) und „DNA“ (für das Genom). Damit wird darauf hingewiesen, dass der bevorzugte Ort für die Replikation des Virus die Leberzelle ist. Die Virusspezies wurden bislang nur bei Säugetieren und Vögeln gefunden. Die Familie Hepadnaviridae wird in zwei Gattungen aufgeteilt:

  • Orthohepadnavirus („echte“ Hepadnaviren, Viren die für Säugetiere pathogen sind)

und

  • Avihepadnavirus (Viren die für Vögel pathogen sind)

Zahlreiche weitere Virusspezies bei Primaten und verschiedenen Vögeln sind noch nicht endgültig einer Gattung zugeordnet oder als eigene Art definiert. Zu der bedeutensten Gattung in dieser Familie, gehören die Orthohepadnaviren mit dem humanpathogenen Hepatitis-B-Virus.

Hinweis(e)

Die Familie Hepadnaviridae umfasst behüllte Viren mit einer zirkulären, nur teilweise doppelsträngigen DNA als Genom die mit einem Protein P assoziiert sind, das Domänen für Polymerase, reverse Transkriptase und RNAse besitzt. Genom und P-Protein sind in einem Kapsid verpackt, welches aus dem HBc-Protein geformt wird. In der Hülle befinden sich 3 Varianten des HBs-Proteins: LHBs, MHBs und SHBs. Sie dienen der Adsorption des Virus an seiner Wirtszelle und in der Folge der Penetration in das Zellinnere.

Die Virionen der Hepadnaviridae sind zwischen 42 und 50 nm im Durchmesser groß und besitzen ein ikosaedrisches Kapsid. Da die Viren während der Replikation des Virusgenoms eine genomische RNA verwenden, die sie mit Hilfe einer viralen Reversen Transkriptase in DNA umschreiben, sind sie den Retroviren nahe verwandt. Sehr charakteristisch für die Hepadnaviren ist die Bindung eines kurzen Stückes RNA, des ursprünglichen Primer-Stückes der reversen Transkription, an das DNA-Genom. Damit sind sie die einzigen Viren, die sowohl virale DNA als auch virale RNA im Virion enthalten.

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