GABA, die gamma-Aminobuttersäure (gamma-Aminobutyric acid), ein Amin der Buttersäure, ist eine nicht-proteinogene Aminosäure (die Stellung der Aminogruppe am gamma-Kohlenstoffatom bezüglich der Carboxygruppe unterscheidet sie von den proteinogenen alpha-Aminosäuren), mit der Summenformel C4H9NO2. GABA kommt in nahezu allen prokaryotischen und eukaryotischen Organismen vor. GABA ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im ZNS (Graefe KH et al. 2016). Etwa 17-20 % aller Neuronen im Gehirn sind GABAerg. GABA-Rezeptoren spielen während der Entwicklung von neuronalen Strukturen im Gehirn eine bedeutsame Rolle. Hierbei wirkt GABA zunächst beim Fötus bei neu entstandenen neuronalen Verbindungen oft exzitatorisch und trägt so zu deren Etablierung bei.
Die inhibitorische Wirkung von GABA wird über 2 Rezeptortypen (s. Abb.) vermittelt (Chebib et al. 1999).
- Metabotrope Rezeptoren: Diese sind an Signalproteine und an G-Proteine (Guanosin-Triphosphat-sensitive Proteine) gekoppelt; sie sind häufiger vertreten als ionotrope Rezeptoren. Die Effekte von metabotropen Rezeptoren sind langsamer, länger anhaltend, diffuser, stärker variierend als diejenigen ionotroper Rezeptoren. Das Rezeptorprotein windet sich siebenmal durch die Zellmembran in die Zelle hinein und wieder heraus. Der Rezeptor ist an einen Abschnitt des Signalproteins außerhalb der Zelle (z.B. außerhalb eines Neurons) gekoppelt. Innerhalb der Zelle ist das Rezeptorprotein an ein G-Protein gekoppelt. Bindet der Neurotransmitter GABA an einen metatropen Rezeptor so spaltet sich eine Untereinheit des G-Proteins ab. Je nach G-Protein bindet dieses an einen nahe gelegenen Ionenkanal. Im Falle eines Neurotransmitterliganden werden ein "inhibitorisches postsynaptisches Potential" (IPSP) oder ein "exzitatorisches (erregendes) postsynaptisches Potential" (EPSP) ausgelöst, oder die Synthese eines sekundären Botenstoffes („second messenger“), der durch das Zytoplasma diffundiert und die Aktivität des Neurons beeinflussen kann. Der GABAB –Rezeptor, ist ein metabotroper Rezeptor, der in 2 Isoformen vorkommt, die offenbar nur gemeinsam als dimeres Rezeptorprotein fungieren.
- Ionotrope Rezeptoren: Ionotrope Rezeptoren sind an ligandengesteuerte (=transmittergesteuerte) Ionenkanäle gekoppelt. Die Aktivierung eines ionotropen Rezeptor durch Bindung seines Liganden (z.B. GABA) führt zu einer sofortigen Öffnung des Ionenkanals. Dies induziert unmittelbar ein PSP (postsynaptisches Potential). Der GABAA –Rezeptor, ist ein derartiger ionotroper Rezeptor, dessen Ionenkanal nach Aktivierung durch GABA einen Cl- -Strom vermittelt (s. Abb.)