Die bekannteste Messskala für „Frailty“ stammt von Fried LP et al. (2001). Hierbei wird eine beginnende "Frailty" ("Prefrailty") von der eigentlichen "Frailty" unterschieden. Sind nur 2 der der Kriterien erfüllt, so spricht man vom Prefrailty-Syndrom, bei 3 oder > 3 zutreffenden Kriterien von einem Frailty-Syndrom. Die Definition nach Fried (Fried LP et al. 2001) stellt physiologische Kriterien (z. B. Kraft, Ausdauer) in den Mittelpunkt, was für die Beurteilung von Risiken wie Stürze oder medizinische Interventionen gerechtfertigt ist. Frailty kann jedoch ebenso eine soziale oder eine psychische "Frailty" umfassen.
Eine weitere klinisch brauchbare Klassifikation ist die CSHA (Clinical Frailty Scale) die 7 Abstufungen, unterscheidet. Ihre Validität entspricht in etwa der von komplexeren Skalen (Buta BJ et al. 2015).
Frailty-Kriterien nach Fried (2001). Nach Fried kann von einer Frailty ausgegangen werden, wenn mindestens 3-5 nachfolgenden Leitsymptome vorhanden sind:
- Unbeabsichtigte Gewichtsreduktion von > 5 kg/Jahr, bzw. nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung definiert als Gewichtsverlust um > 5% in 3 Monaten oder > 10% in 6 Monaten.
- Abnahme der groben Körperkraft (Handkraftmessung 20% gegenüber der Vergleichspopulation)
- Subjektiv empfundene Erschöpfung
- Reduzierte Ganggeschwindigkeit (5 m Gehstrecke mit 20% der Geschwindigkeit gegenüber der Vergleichspopulation), im Sinne einer reduzierten Mobilität
- Reduzierte allgemeine Aktivität
- Liegen nur 1 oder 2 Kriterien vor, spricht man von sogenannter Prefrailty.