FISH-Analyse
Synonym(e)
Definition
Akronym für "Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung".
Allgemeine Information
Zytogenetisches Verfahren, das v.a. im Rahmen der Pränatal- und Karzinom-, Leukämie- und Lymphomdiagnostik angewandt wird. Bei der FISH-Analyse werden eine oder mehrere Sonden, die mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert sind, direkt auf die Kern-DNA hybridisiert. Dadurch lassen sich mit Hilfe konventioneller Chromosomenfärbungen oft nicht sichtbare Veränderungen nachweisen. Mittels der FisH-Analyse können zahlenmäßige und strukturelle Veränderungen der Chromosomen (z.B. der Geschlechtschromosomen X und Y) relativ sicher erkannt werden (wie z. B. das Ullrich-Turner-Syndrom - Monosomie X-, oder das Klinefelter-Syndrom).
Auch andere Chromosomenaberrationen wie Triploidie oder Tetraploidie, Trisomie (z.B. beim Down-Syndrom - Trisomie 21-) werden erfasst.
Weiterhin lässt sich eine Vielzahl chromosomaler Veränderungen (z.B. bei malignen Lymphomen) nachweisen, so z.B. versch. Translokationen (z.B. Translokation t(13;14) bei den nodalen Keimzentrumslymphomen s.a. Lymphom, kutanes B-Zell-Lymphom, Keimzentrumslymphom) sowie die Amplifikation des her2/neu-Gens beim Mammakarzinom und dessen Metastasen. Die FISH-Analyse findet weiterhin Anwendung bei der Diagnostik von Leukämieerkrankungen des Kindesalters.
Hinweis(e)
Der große Vorteil von FISH gegenüber anderen Techniken ist, dass FISH auch bei Formalin-fixiertem Gewebe funktioniert. Weiterhin analysiert das Verfahren einzelne Zellen eines Gewebeverbundes und ermöglicht somit auch eine Aufschlüsselung einer bestehenden Tumorheterogenität.
Literatur
- Hallermann C et al. (2004) Molecular cytogenetic analysis of chromosomal breakpoints in the IGH, MYC, BCL6 and MALT1-gene loci in primary cutaneous B-cell-lymphomas.J Invest Dermatol 123: 213-219