Epithelialer Natriumkanal

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Amiloride sensitive sodium channel; ASSC; ENaC; Epithelial Na channel; ( e) Sodium channel non-neuronal 1; SCNN1

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Definition

Der epitheliale Natriumkanal ist ein membranständiger Ionenkanal, der neben Li+-Ionen und Protonen vor allem für Na+-Ionen durchlässig ist. Dieser Kanaltyp ist im Grundzustand geöffnet (sog. konstitutiv aktiver Kanal). Der epitheliale Natriumkanal setzt sich aus drei Untereinheiten zusammen (α, β, γ), die wahrscheinlich zu einem Heterotrimer aufgebaut sind. Jede der drei Untereinheiten weist zwei Transmembranhelices und eine extrazelluläre Schleife auf. Die Amino- und Carboxytermini der Polypeptidketten befinden sich jeweils im Cytosol.

Allgemeine Information

Vorkommen von ENaCs: ENaCs sind in den Apikalmembranen von polaren Epithelzellen vor allem in der Niere, der Lunge und dem Colon lokalisiert. Sie sind für den transepithelialen Transport von Na+-Ionen verantwortlich und spielen damit eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Na+ und K+-Konzentrationen in Blut, den Epithelien und dem Interzellularraum. Die ENaC-Aktivität und -Expression in Niere und Colon wird dabei durch das Mineralokortikoid Aldosteron moduliert. Der ENaC-Kanaltyp kann durch Amilorid blockiert werden (Einsatz von Amilorid als Diuretikum).

Weiterhin kommt der ENaC-Kanaltyp in Geschmackssinneszellen vor und spielt eine wichtige Rolle in der Wahrnehmung des Salzgeschmacks.

Es gibt eine weitere sogenannte δ-Untereinheit, die große Homologie zur α-Untereinheit aufweist und diese unter Bildung eines funktionellen Kanals ersetzen kann. Solche δ, β, γ-Tetramere treten beispielsweise in Pankreas, Hoden oder Ovarien auf, ihre Funktion ist jedoch noch ungeklärt.

Hinweis(e)

Mutationen in Genen, die für die ENaC-Untereinheiten kodieren, können folgende Krankheitsbilder verursachen:

Literatur

  1. Goldin AL (2001). Resurgence of sodium channel research. Annu Rev Physiol, 63:871-894
  2. Graefe KH et al. (2016) Herzrhythmusstörungen. In: Graefe KH Pharmakologie und Toxikologie. Thieme Verlag Stuttgart S 502
  3. Qadri YJ et al. (2012) ENaCs and ASICs as therapeutic targets. Am J Physiol Cell Physiol 302 : C943-C965.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024