Eosinophile Polymyositis M33.9
Synonym(e)
Definition
Die eosinophile Polymyositis ist eine von vielen Manifestationsformen des Hypereosinophilie-Syndroms (HES). Dabei handelt es sich per definitionem um eine idiopathische entzündliche Multisystemerkrankung, die durch eine über mindestens 6 Monate bestehende Bluteosinophilie (> 1.500/µl) sowie multiple eosinophile Organinfiltrationen und Organfunktionsstörungen charakterisiert ist.
Klinisches Bild
Die eosinophile Polymyositis ähnelt klinisch der idiopathischen PM mit Auftreten von proximaler symmetrischer Muskelschwäche und Myalgien. Die eosinophile Polymyositis ist immer auch mit anderen Symptomen des Hypereosinophilie-Syndroms assoziiert (s. dort).
Hierzu gehören:
- Anämie, Hypergammaglobulinämie, subunguale Petechien, Raynaud-Phänomen, urtikarielle Erytheme und subkutane Ödeme, pulmonale Infiltrate und Pleuritis, kardiale Mitbeteiligung mit Arrhythmien (s.u. , myo- und endokardialer Fibrose, Perikarditis; Polyneuropathie, Arthralgien, Gewichtsverlust und Fieber.
Histologie
In der Muskelbiopsie findet sich ein Muster wie bei der PM, wobei im entzündlichen Infiltrat die eosinophilen Granulozyten überwiegen.
Diagnose
Kennzeichnend sind die Bluteosinophilie sowie eine Erhöhung der muskulären Serumenzyme und der BSG. Gelegentlich lassen sich auch Rheumafaktoren nachweisen.
Therapie
Mittel der 1.Wahl sind Glukokortikoide in einer Dosierung von initial 1mg/kgKG. Bei ungenügender Wirksamkeit kommen verschiedene immunsuppressive Therapeutika zum Einsatz.
Verlauf/Prognose
Die Prognose ist trotz adäquater Therapie ernst: die mittlere Überlebensdauer wird in der Literatur mit 9 Monaten angegeben; durchschnittlich 12% der Patienten leben länger als 3 Jahre.