EBV-positives diffuses großzelliges B-Zell-LymphomC83.7

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 14.10.2024

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Definition

Das Epstein-Barr-Virus-positive, diffus-großzellige B-Zell Lymphom (engl.: EBV-positive DLBCL) ist ein in der Regel aggressives (hochmalignes) Non-Hodgkin-Lymphom. Das DLBCL ist der häufigste Subtyp der malignen B-Zell-Lymphome. Die EBV-positive Variante des diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms wurde in einer größeren Studie (n=239) mit neuerkrankten Patienten mittels in situ Hybridisierung bei 6,9 % der Fälle festgestellt.

Vorkommen/Epidemiologie

Die Inzidenz der EBV-positiven DLBCL in Asien und Lateinamerika liegt bei 8 bis 10 % (Poston JN et al). 

Ätiopathogenese

Die Epstein-Barr-Virus (EBV)-Positivität bei diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) löst einen entscheidenden onkogenen Mechanismus zur Aktivierung der intrazellulären Signalübertragung durch LMP1 (Latent membrane protein 1) aus. LMP1, ein Epstein-Bar-Virus spezifisches Protein, wirkt als funktionelles CD40-Homolog um die Apoptose infizierter B-Lymphozyten zu verhindern und ihre Proliferation zu fördern. Das Protein funktioniert als konstitutiv aktiver Tumor-Nekrose-Faktor-Rezeptor, der die Aktivierung verschiedener Signalwege, einschließlich derjenigen der NF-kappa-B-Familie, induziert. Die LMP1-Signalisierung führt zur Hochregulierung antiapoptotischer Proteine und liefert Wachstumssignale in latent infizierten Zellen.

Therapie

Therapeutisch werden Erfolge durch Rituximab beschrieben, mit einem ähnlichen Erfolg wie bei den EBV-negativen Lymphomen. Die mittlere Überlebenszeit und die progressionsfreie Überlebenszeit dieser Gruppe lag nach Retuximab-Therapie der Patienten mit EBV-positivem DLBL bei 8,7 bzw. 6,8 Monate (Sato A et al. 2014).

Hinweis(e)

Auffällig ist, dass die afrikanische Form geographisch auf die Bereiche beschränkt ist, in denen auch die Malaria endemisch ist (Mawson AR et al. 2017). Die Tatsache, dass es in den Gegenden Afrikas, in denen die Malaria zurückgedrängt wird, auch zu einer deutlich niedrigen Inzidenz des Burkitt-Lymphoms kommt, zeigt eine enge pathogenetische Verzahnung der beiden Lymphomarten. Die Zusammenhänge sind bisher noch nicht geklärt. Jedoch konnte gezeigt werden, dass mit einer Malaria-Attacke eine deutlich verringerte EBV-spezifische Zytotoxizität vorhanden ist. Daher scheint es möglich zu sein, dass EBV-transformierte B-Lymphozyten prolongiert proliferieren können.

Literatur

  1. Poston JN et al. (2018) The Diving Bell and the Butterfly Revisited: A Fatal Case of Locked-in Syndrome in a Man With Epstein-Barr Virus-Positive Diffuse Large B-Cell Lymphoma, Not Otherwise Specified. Clin Med Insights Blood Disord11:1179545X18762799
  2. Mawson AR et al. (2017) Malaria, Epstein-Barr virus infection and the
    pathogenesis of Burkitt's lymphoma. Int J Cancer 141:1849-1855.

  3. Sato A (2014) Clinical outcome of Epstein-Barr virus-positive diffuse large B-cell lymphoma of the elderly in the rituximab era. Cancer Sci 105:1170-1175. 

  4. Yoon SE et al. (2020) A phase II study of ibrutinib in combination with rituximab-cyclophosphamide-doxorubicin hydrochloride-vincristine sulfate-prednisone therapy in Epstein-Barr virus-positive, diffuse large B cell lymphoma (54179060LYM2003: IVORY study): results of the final analysis. Ann Hematol 99:1283-1291.

 

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