DysurieR30.0
Synonym(e)
Definition
Unter einer Dysurie versteht man einen abgeschwächten Harnstrahl.
In den meisten Fällen ist die Symptomatik mit einer Algurie (Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen) und / oder Strangurie (schmerzhafte Tenesmen bei der Miktion) verbunden. Oftmals wird der Begriff „Dysurie“ als Sammelbegriff einschließlich Algurie und Strangurie verwendet.
Vorkommen/Epidemiologie
Die Dysurie ist geschlechtsspezifisch. Bei nahezu 50 % aller Frauen tritt die Symptomatik im Verlauf des Lebens ein- oder mehrmals auf, bei ca. 20 % sogar innerhalb des letzten Jahres.
Bei Männern findet sich die Dysurie deutlich seltener.
Ätiopathogenese
Der abgeschwächte Harnstrahl entsteht durch erschwertes Wasserlassen auf Grund von Blasenentleerungsstörungen.
Bei Frauen verursachen überwiegend folgende Erkrankungen die Dysurie:
- Harnwegsinfekte
- Entzündungen des unteren Genitaltraktes
Bei Männern vermehrt durch
- Veränderungen der Prostata (Vergrößerung, Entzündung etc.)
Andere Ursachen treten geschlechtsunabhängig auf:
- Tumore der Blase und / oder Urethra
- Urolithiasis
- Behcet-Syndrom
- Reaktive Arthritis (häufig als Frühsymptom)
- Chronisches Urethralsyndrom
Klinisches Bild
Der Patient klagt über gehäuftes, schmerzhaftes Wasserlassen. Der Harndrang ist gesteigert.
Schmerzen bei Beginn der Miktion sprechen für eine urethrale Genese, Schmerzen am Ende der Miktion eher für eine Erkrankung der Harnblase.
Sowohl die Miktionszeit als auch die Harnflussgeschwindigkeit sind verlängert.
Diagnose
Da bei Frauen in den meisten Fällen eine Entzündung der Blase ursächlich ist, sollte zunächst eine Urinuntersuchung erfolgen, bei Männern eine rektale Untersuchung der Prostata.
Weitere Diagnostik entsprechend der Differenzialdiagnosen.
Therapie
Entsprechend der Grunderkrankung
Literatur
- Braun J et al. (2009) Klinikleitfaden Innere Medizin S 393
-
Herold G et al. (2018) Innere Medizin S 600
-
Kasper DL et al. (2016) Harrison‘s Principles of Internal Medicine 19th Edition 60 E1
-
Manski D (2018) Urologielehrbuch. S53-62
-
Villinger PM et al. (2006) Rheumatologie in Kürze S. 2