Bei der Chemotherapie handelt es sich meistens um eine kurzfristige, über 3 Zyklen gehende systemische Behandlung mit einer kombinierten Chemotherapie (Kasper 2015).
- Gastrointestinale Stromatumoren:
Bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) wird eine Behandlung mit Imatinib empfohlen (Herold 2022). Es handelt sich dabei um Tyrosinkinase- Inhibitoren (Gnant 2008).
Eingesetzt werden kann es:
- Neoadjuvant:
Dies erfolgt präoperativ zur Tumorreduktion (Gnant 2008). Das Ansprechen ist nach 4 – 12 Monaten zu beurteilen, woraufhin die Operation erfolgt.
Dosierungsempfehlung Imatinib: 400 – 800 mg / d (Hübner 2018)
- Adjuvant:
Adjuvant wird die Gabe von Imatinib bei intermediärem und hohem Risiko über einen mehrjährigen Zeitraum empfohlen.
Dosierungsempfehlung Imatinib: 400 mg / d (Hübner 2018).
Bei den GIST liegt bei Diagnosestellung bereits bei ca. 50 % der Patienten eine Metastasierung vor.
Falls noch keine Metastasierung besteht, empfiehlt sich neben der Operation (s. „Operative Therapie“) standardmäßig eine adjuvante Chemotherapie mit Imatinib für mindestens 3 Jahre.
Dosierungsempfehlung Imatinib: 800 mg / d (Zeuß 2016).
Da es sich bei intestinalen Lymphomen um eine sehr selten vorkommende Tumorart handelt, exsistieren nur wenige Studien. Die Patienten sollten deshalb möglichst frühzeitig an ein entsprechendes Studienzentrum angebunden werden. Die Therapie selbst ist vom Subtyp abhängig und orientiert sich an der Behandlung nodaler Non- Hodgkin- Lymphome (Zeuß 2016).
Sofern es sich um ein lokalisiertes Stadium handelt, sollte eine präoperative Behandlung mit Octreotid oder Lanreotid als Depotpräparat erfolgen.
Dosierungsempfehlung Octreotid: 2 x 100 – 150 µg s. c. / d
Dosierungsempfehlung Lanreotid: steigernde Dosis von 60 – 120 mg tief s. c. alle 4 – 6 Wochen (Zeuß 2016).
In bereits metastasierendem Stadium hat sich eine Behandlung mit Octreotid als günstig erwiesen. Dosierungsempfehlung: 2 x 100 – 150 µg s. c. / d (Zeuß 2016)
Zu den symptomatischen Maßnahmen zählen:
- Vermeidung von Alkohol und Sport bei Flush
- Loperamid bei Diarrhoe
- inhalative Beta- 2- Sympathomimetika bei Asthma bronchiale
Es empfiehlt sich, Patienten mit NET in darauf spezialisierten Zentren vorzustellen (Zeuß 2016).
- Immunproliferative Dünndarmkrankheit (IPSID):
Bei der IPSID führt im Frühstadium oftmals eine orale Antibiose mit z. B. Tetracyclin zu einer Verbesserung der Symptomatik. In späteren Stadien wird eine Chemotherapie verabreicht (Kasper 2015).