COX-2-Hemmer

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Coxibe; Cyclooxygenase-2 inhibitor; Selektive COX-2-Inhibitoren, Selektive COX-2-Hemmer

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Als COX-2-Hemmer oder auch COX-2-Inhibitoren bezeichnet man eine Gruppe von entzündungshemmenden Arzneistoffen, bei der nur eine (COX-2) der Unterformen der Cyclooxygenase (COX) gehemmt wird. COX-2-Hemmer zählen zur Gruppe der Nichtopioid-Analgetika.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Die sogenannten selektives COX-2-Hemmer wurden mit dem Ziel entwickelt, durch selektive Hemmung der COC-2, das Nebenwirkungsprofil der nicht selektiven COX-Hemmer zu verbessern (v.a. Magenverträglichkeit). Dies Ziel konnte erreicht werden, jedoch stellten sich andere gravierende Nebenwirkungen ein.

Durch die Einnahme selektiver COX-2-Hemmer wird, die andere Unterformen der Cyclooxygenase, COX-1 nur wenig beeinflusst. Jedoch steht durch die selektive Blockade der Cyclooxygenase -2  der COX-1 ein höheres Angebot an Arachidonsäure zur Verfügung. Dies führt zu einer vermehrten Prostaglandinsynthese, unter anderem von Thromboxan A2. Damit wird das Gleichgewicht zwischen dem prothrombotisch wirksamen TXA2 und dem antithrombotísch wirksamen PGI2 zugunsten von TXA2 verschoben. Dieses führt zu einer erhöhten aggregatorische Wirkung auf Thrombozyten, sodass die Inzidenz von kardio- und zerebrovaskulären Ereignissen unter dieser Therapie deutlich ansteigt (Herzinfarkt, Hirninfarkt). Bei diesem Effekt handelt es sich um ein gruppenspezifisches Phänomen, das für alle COX-2-Hemmer gilt!

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen sind: Infektion der oberen Atemwege, Durchfall, Dyspepsie, Oberbauchbeschwerden, Kopfschmerzen. Periphere Ödeme, Erhöhung des Blutdrucks treten bei COX-2-selektiven nichtsteroidalen Antiphlogistika genauso häufig wie bei herkömmlichen NSAR auf.

Hinweis(e)

So zeigte sich unter der Einnahme von Rofecoxib (Vioxx®) eine deutlich erhöhte Rate an vaskulären Komplikationen. Rofecoxib wurde deshalb im September 2004 vom Markt genommen. 2006 kam mit Lumiracoxib ein COX-2-Inhibitor auf den Markt, der wegen gravierender heptatoxischer Schäden vom Markt genommen worden musste.

Der COX-2-Hemmer Etoricoxib wurde in den USA wegen Sicherheitsbedenken nicht zugelassen. Der mit Valdecoxib verwandte COX-2-Hemmer Parecoxib ist in der Schweiz wegen Sicherheitsbedenken vom Markt genommen worden und in den USA nicht zugelassen.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024