Sceeningtest zur Diagnostik eines Komplementmangels. Mit „CH50“ (CH steht für „hemolytic complement“; die Zahl 50 resultiert aus der Serumverdünnung, bei der eine 50% Hämolyse eingetreten ist) wird eine Laborgrösse bezeichnet, mit der die Aktivität des Komplementsystems bestimmt werden kann. Der CH50-Test bildet die funktionellen Aktivitäten des klassischen (CH50) Aktivierungswegs ab (s. hierzu auch das Testverfahren AP50 das die Funktionen des alternativen Aktivierungswegs abbildet.
Das Patientenserum liefert die Komplementquelle und Schaferythrozyten sind das Indikatorsystem. Als Kontrolle (normal) dient Humanserum, als Leerwert inaktiviertes Patientenserum (Inaktivierung bei 56 C für 30 min).
Der CH50 Test und der (ähnlich angelegte) AP50 Test sind für das Screening geeignet. Beide sagen etwa gleich viel über den terminalen lytischen Anteil C5b-9 der Komplementkaskade aus. Ist der CH50 pathologisch und der AP50 normal ist eine Komponente der klassische Aktivierung (C1, C4, C2) erniedrigt oder fehlt. Ist der AP50 pathologisch und der CH50 normal sind Faktoren der alternative Aktivierung (D, B, P) vermindert oder fehlen.