C-Peptid
Synonym(e)
Definition
Das C-Peptid dient als Messwert für die Sekretion der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Es ist ein Teil des primären Peptids Proinsulin und besteht aus 31 Aminosäuren. Das C-Peptid verbindet die A-Kette mit der B-Kette des Proinsulins. Bei der Umwandlung von Proinsulin zum Insulin wird das C-Peptid enzymatisch abgespalten. Es wird dann zusammen mit dem Insulin aus den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse ins Blut sezerniert. Die Halbwertszeit des C-Peptid ist etwa 10x länger als die des Insulins.
Offenbar hat das C-Peptid auch eigene Effekte im Zellstoffwechsel. So bindet es auf der Zellmembran verschiedener Zellen (z.B. Neuronen oder Endothelzellen) an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren und aktiviert dadurch intrazelluläre Signalwege, wie MAPK oder PKC. Pathogenetisch kann sein Fehlen möglicherweise bei der Entwicklung diabetischer Organschäden eine Rolle spielen. Labordiagnostisch bestimmt wird das C-Peptid in erster Linie beim Diabetes mellitus, da sein Wert im Blut Auskunft über die körpereigene Insulinproduktion gibt. Hierbei korreliert die Konzentration des C-Peptids direkt mit dem Insulinspiegel.
Indikation
Insulinmangel-Diabetes: Der komplette Mangel an C-Peptid oder deutlich erniedrigte Werte (<0,5–1,0 µg/l) korrelieren mit einem Insulinmangel-Diabetes. Bei Insulinresistenz können die C-Peptidwerte erhöht sein.
In therapeutischen Insulinen ist das C-Peptid nicht mehr vorhanden.
Beim Insulinom spielt das C-Peptid eine wichtige Rolle in der Diagnostik der Erkrankung und kann später als Tumormarker dienen.
Hypoglycaemia factitia: Die Bestimmung des C-Peptids kann um Nachweis einer Hypoglycaemia factitia dienlich sein.
Durchführung
Bestimmung im Serum oder Urin erfolgt mittels eines enzymatischen Immunassays. Zur Bestimmung des C-Peptids wird Serum benötigt. Das Serum sollte nach Möglichkeit sofort eingefroren werden. Bei einer Verarbeitung innerhalb von 8 Stunden ist der Wert relativ stabil.
Klinisches Bild
- Normwerte: 1,1 – 5,0 µg/l
- Erniedrigte Werte (basale Werte < 0,5 mg/dl):
- Diabetes mellitus Typ 1, z. B. auch bei LADA
- Diabetes mellitus Typ 2 im Spätstadium der Erkrankung bei Versagen der Insulinproduktion.
- Erhöhte Werte:
- Diabetes mellitus Typ 2 als Zeichen der Insulinresistenz
- Insulinom
Hinweis(e)
C-Peptid bei Glukosebelastungstest: Der Glukosebelastungstest dient zur Bestimmung der Glukosestabilität. Der Anstieg des C-Peptids wird nach intravenöser Bolusinjektion von Glukose (Traubenzucker) gemessen. Bei fehlendem oder nur geringem Anstieg sind Schwankungen der Blutzuckerwerte trotz intensiver Therapie und guter Patientenmitarbeit (Compliance) wahrscheinlich. Werte nach Glukosebelastung: C-Peptidwerte 30 – 60 min nach Glukosebelastung: 4,0 – 8,0 µg/l