ACADVL-Gen
Synonym(e)
Definition
Das ACADVL-Gen (ACADVL steht für: Acyl-CoA Dehydrogenase Very Long Chain) ist ein Protein kodierendes Gen, das auf Chromosom 17p13.1 lokalisiert ist. Alternatives Spleißen führt zu mehreren Transkriptvarianten, die für verschiedene Isoformen kodieren. Zu den assoziierten Signalwegen gehören die Unfolded Protein Response (UPR) und der Fettsäurestoffwechsel.
Die sehr langkettige spezifische Acyl-CoA-Dehydrogenase ist eine der Acyl-CoA-Dehydrogenasen, die den ersten Schritt der mitochondrialen Fettsäure-Beta-Oxidation katalysieren, einem aeroben Prozess, bei dem Fettsäuren zu Acetyl-CoA abgebaut werden und die Energiegewinnung aus Fetten ermöglicht wird.
Allgemeine Information
Das von diesem Gen kodierte Protein, die Acyl-CoA Dehydrogenase Very Long Chain, eine Dehydrogenase die in der inneren Mitochondrienmembran lokalisiert ist. Hier katalysiert das Enzym den ersten Schritt des mitochondrialen Fettsäure-Beta-Oxidationsweges. Diese Acyl-Coenzym-A-Dehydrogenase ist spezifisch für langkettige und sehr langkettige Fettsäuren. Ein Mangel an diesem Genprodukt reduziert die myokardiale Fettsäure-Beta-Oxidation und wird mit Kardiomyopathie in Verbindung gebracht.
Klinisches Bild
Zu den Krankheiten, die mit ACADVL assoziiert sind, gehören:
- Acyl-Coa Dehydrogenase, Very Long-Chain, Deficiency Of and Intellectual Developmental Disorder, Autosomal Dominant (ICD10 E71.3). Synonym sind: MCID: ACY010; Very Long-Chain Acyl-Coenzyme a Dehydrogenase Deficiency; Very Long Chain Acyl-Coa Dehydrogenase; Vlcad-C; Acadvl; MeSH:D008052; OMIM: 201475. Def: Der Mangel an sehr langkettiger Acyl-CoA-Dehydrogenase (VLCAD) ist eine vererbte Stoffwechselstörung, die die mitochondriale Oxidation langkettiger Fettsäuren beeinträchtigt und zu einer Unfähigkeit führt, bestimmte Fette in Energie umzuwandeln, insbesondere während des Fastens. Diese Erkrankung ist klinisch heterogen und tritt in drei Hauptformen auf, die sich nach dem Alter des Auftretens und dem Schweregrad der Symptome richten. Die schwere Frühform manifestiert sich im Säuglingsalter mit Symptomen wie Lethargie, Muskelschwäche, Hypoglykämie, Leberanomalien und lebensbedrohlichen Herzproblemen mit einer hohen Inzidenz von Kardiomyopathie und Mortalität. Die im Kindesalter auftretende Form weist typischerweise eine hypoketotische Hypoglykämie, Hepatomegalie und andere Leberprobleme auf, hat aber im Vergleich zur früh auftretenden Form einen günstigeren Verlauf und eine geringere Sterblichkeit. Die im Jugend- oder Erwachsenenalter auftretende Form ist durch eine belastungs- oder nüchternheitsinduzierte Rhabdomyolyse, Myoglobinurie mit rotem oder braunem Urin und eine isolierte Skelettmuskelbeteiligung ohne signifikante Kardiomyopathie gekennzeichnet.
Literatur
- Miller MJ et al. (2015) Recurrent ACADVL molecular findings in individuals with a positive newborn screen for very long chain acyl-coA dehydrogenase (VLCAD) deficiency in the United States. Mol Genet Metab 116:139-145.
- Arunath V et al. (2021) A novel mutation in ACADVL causing very long-chain acyl-coenzyme-A dehydrogenase deficiency in a South Asian pediatric patient: a case report and review of the literature. J Med Case Rep 15(1):441.
- Li X et al. (2015) Very long-chain acyl-coenzyme A dehydrogenase deficiency in Chinese patients: eight case reports, including one case of prenatal diagnosis. Eur J Med Genet 58:134-139.