Der Begriff "3MC-Syndrom" umfasst vier seltene autosomal rezessiv vererbte Erkrankungen, die früher als Carnevale-, Mingarelli-, Malpuech- bzw. Michels-Syndrom bezeichnet wurden. Die Hauptmerkmale dieser Syndrome sind Gesichtsdysmorphien wie Hypertelorismus, Blepharophimose, Blepharoptose und stark gewölbte Augenbrauen, die in 70 bis 95 % der Fälle vorhanden sind. Lippen- und Gaumenspalten, postnatale Wachstumsstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und Schwerhörigkeit sind ebenfalls häufige Befunde, die in 40 bis 68 % der Fälle auftreten. Kraniosynostose, Radioulnarsynostose sowie genitale und vesikorale Anomalien treten in 20 bis 30 % der Fälle auf. Zu den seltenen Merkmalen gehören Vorderkammerdefekte, Herzanomalien, kaudale Anhängsel, Nabelbrüche (Omphalozele) und Diastasis recti .