Ulcus cruris neoplasticumC44.7
Synonym(e)
Marjolin`s Ulcus; Marjolin-Ulkus
Definition
Geschwürig zerfallende, maligne Geschwulst am Unterschenkel (z.B. spinozelluläres Karzinom, Basalzellkarzinom, malignes Melanom, Kaposi-Sarkom u.a.) die u.U. ein Ulcus cruris anderer Genese imitieren kann. Nicht immer kann geklärt werden ob es sich um eine Geschwulst handelt die primär auf intakter Haut entstand oder ob es sich um ein komplikatives Malignom auf dem Boden eines langzeitig vorbestehenden Ulcus cruris (> 3 Jahre) handelte. Als Marjolin-Ulkus wird nach dem Erstbeschreiber ein Plattenepithelkarzinom oder Basalzellkarzinom auf dem Boden eines primär nicht-neoplastischen Ulcus cruris bezeichnet.
Vorkommen/Epidemiologie
Männer sind im Vergleich zu Frauen im Verhältnis 2,5:1,0 betroffen. Mittleres Erkrankungsalter: 75 Jahre. Ulkusleiden (meist Ulcus cruris venosum) persistieren bereits meist länger als 25 Jahre.
Klinisches Bild
Therapieresistentes Ulkus cruris mit meist überschießendem rotem Granulationsgewebe und einem erhabenen festen Randwall.
Differentialdiagnose
S.u. Ulcus cruris.
Therapie
S.u. jeweiliger Grunderkrankung.
Literatur
- Combemale P et al. (2007) Malignant transformation of leg ulcers: a retrospective study of 85 cases. JEADV 21: 935-941
- Marjolin JN (1828) Ulcère. In: Dictionnaire de Médicine. Adelon NP ed. Becher, Paris S. 31-50