Immunthrombozytopenie Medikamentös-induzierteD69.-

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Ackroyd

Definition

1949 wurde erstmals eine akut einsetzende Thrombopenie beobachtet, die auf das Medikament Sedormid, ein Allyl-isopropyl-acetylcarbamid, zurückgeführt werden konnte. Hierbei handelt es sich um eine Reaktion, bei der bestimmte Medikamente als Hapten wirken.

Medikamente bilden mit Plasmaproteinen einen Immunkomplex, worauf B-Zellen Antikörper gegen diesen Komplex bilden. Es entsteht ein Komplex aus Medikament, Protein und Antikörper, der an der Thrombozytenoberfläche adsorbiert.
Nach Aktivierung des Komplements werden die Thrombozyten in die Blutbahn lysiert. Ohne Komplementaktivierung werden die Immunkomplexe nach Opsonierung im RES zerstört.

Medikamente und Chemikalien, die eine Immunthrombozytopenie auslösen können:

  • Chinon-Allaloide: Chinin, Chinidin
  • Sedativa: L-Lisopropylacetylharnstoff (Sedormid), Meprobamat, Barbiturate
  • Antibiotika: Tetracycline, Chloramphenicol, Streptomycin, Ristocetin, Paraaminosalicylsäure, Vacomycin
  • Antibakterielle Sulfonamide: Sulfisoxazol (Gantrisin), Sulfadiazin, Sulfamethazin, Sulfamethoxypyridin
  • Andere Sulfonamidderivate: Tolbutamid, Chlorothiazid, Acetazolamid (Diamox), Chlorpropamid, Diazoxid
  • Andere Substanzen: Dinitrophenol, Gold, Wismut, Quecksilberverbindungen, Arsen, Kaliumjodid, Digitoxin, Danazol, Östrogene, Mutterkornalkaloide, Thrioharstoff, Carbamazepin, Amophotericin B.

Literatur

  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 136f.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024