Hämophilie AD66.D6
Synonym(e)
Bluterkrankheit; hemophilia A
Erstbeschreiber
Otto, 1803; Hopff, 1828
Definition
Hereditärer Aktivitätsmangel des Faktors VIII (anti-hämophiles Globulin).
Vorkommen/Epidemiologie
Anteil an allen Hämophilieerkrankungen: ca. 75%. Inzidenz (Bundesrepublik Deutschland): 1/5.000 Männer.
Ätiopathogenese
X-chromosomal-rezessiv vererbte Mutationen des HEMA Coagulation factor VIII Gens (HEMA Gen; F8 Gen; Genlokus: Xq28).
Manifestation
Meist bei Männern auftretend. Frauen sind Konduktorinnen.
Klinisches Bild
Kleine flächenhafte Blutungen nach geringfügigen Traumen. Charakteristische, rezidivierende Blutungen in Muskulatur und Gelenke mit nachfolgenden Muskelatrophien und -kontrakturen, Gelenkversteifung. Gehäuft Spontanblutung bei schwerer Hämophilie in der Jugend (großer Bewegungsdrang), bei mittelschweren Hämophilien selten.
Labor
- Schwere Hämophilie: Faktor VIII < 1%. Mittelschwere Hämophilie: Faktor VIII 1-4%. Leichte Hämophilie: Faktor VIII 5-25%. Subhämophile Hämophilie: Faktor VIII 25-45%.
- normale Blutungszeit; verlängerte Gerinnungszeit; normaler Quickwert; verminderter Prothrombinverbrauch.
Therapie
Substitution von Faktor VIII.
Literatur
- Hopff (1828) Über die Haemophilie oder die erbliche Anlage zu tödlichen Blutungen Dissertation, Universität Zürich
- Otto JC (1803) An account of an hemorrhagic disposition existing in certain families. Med Repository 6: 1-4