Faktor III

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Gewebsfaktor; Gewebsthromboplastin; Thrombokinase; Thromboplastin; Thymothym.; Zymoplastin

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Definition

Der Faktor III, oder Gewebsfaktor, ist ein nicht enzymatischer Cofaktor, der den Faktor VII aktiviert. Der Faktor III ist ein Protein, das extra- und intrazellulär lokalisiert ist. Seine Masse beträgt 29kD. Der Faktor III besteht aus drei Domänen. Eine liegt auf der Zellmembran und bindet in Gegenwart von Calcium und Phospholipiden den Faktor VII. Eine weitere Domäne liegt intrazellulär und übt Signalfunktionen aus. Die mebranständige Domäne erhöht zusammen mit Calcium und den negativ geladenen Phospholipiden die Proteinbindung zwischen Faktor VII und Faktor X.

Der Faktor III wird der Zytokinrezeptorklasse II zugeordnet, die Leukozyten aktiviert. Eine wichtige Rolle spielt der Komplex von Gewebsfaktor und Faktor VII bei der Angionese und der Hemmung der Apoptose. Der Faktor III ist, wenn kein Gerinnungsvorgang abläuft, im Serum bzw. im Plasma nicht nachweisbar. Er lässt sich aus fast allen Geweben isolieren. Bei Verletzungen wird er freigesetzt, wo er nach Kontakt mit dem F-VII diesen aktiviert und dessen Aktivität etwa vertausendfacht. Endothelzellen produzieren den Gewebsfaktor nach Kontakt mit dem Tumor-Nakrose-Faktor alpha. Monozyten produzieren den Gewebsfaktor nach Kontakt mit entzündungsaktivierenden Molekülen. Aufgrund der Heterogenität der Komplexe mit Phospholipiden liegt das Molekulargewicht im Plasma zwischen 53.000 und 425.000 D. Die aktivsten Formen des Faktors III lassen sich in der Lunge, im Hirn und in der Plazenta nachweisen.

Allgemeine Information

1832 machte de Blainville die Beobachtung, dass die Injektion von Hirngewebe im Tierexperiment zu einer sofortigen Gerinnung und damit zum Tod des Tieres führt. Tackrah bestätigte diese Beobachtung, indem er herausfand, dass verletztes Gewebe eine Aktivität freisetzt, die zur Gerinnung führt. Später untersuchte Buchanan diese Eigenschaft systematisch. Alexander Schmidt postulierte 1892 eine zymoplastische Substanz, die Prothrombin in Thrombin umwandelt. Die weiteren Untersuchungen von Fuld und Morawitz waren in der Lage, schließlich die gewebsaktivierenden Eigenschaften von der direkten Eigenschaft der Thrombikinase zu trennen. Howell bezeichnete die Gewebseigenschaft, die in der Lage ist, den extrinsischen Gerinnungsweg zu aktivieren, als den "tissue factor" oder den Gewebefaktor. Hammarsten bewies, dass die Wirkung des Gewebefaktors abhängig von Calciumionen ist.

Literatur

  1. HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 55f.

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