Juvenile Polyposis des KindesaltersD12.6

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Guido Gerken

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Juvenile intestinale Polypose; Juveniles Polyposis-Syndrom; OMIM: 174900 175050 612242; Polyposis, gastrointestinale juvenile

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Definition

Autosomal-dominant vererbtes Kankheitsbild das durch juvenile hamartöse Polypen im Magendarm(GI)-Trakt gekennzeichnet ist.

Einteilung

Unterschieden werden 3 Formen, die sich hinsichtlich des Ortes der Polypen differieren:  

  • generalisierte juvenile Polypose des oberen und unteren Verdauungstraktes
  • juvenile Polyposis coli juvenile Magen-Polypose
  • schwerere infantile Form

Vorkommen/Epidemiologie

Prävalenz: Unbekannt; geschätzte Jahresinzidenzen liegen zwischen 1:100.000 und 1:15.000.

Ätiopathogenese

Bei 40% der Patienten werden Mutationen in den Genen SMAD4 (18q21.1) und BMPR1A (10q22.3) nachgewiesen. Magenpolypose wird häufiger bei SMAD4- als bei BMPR1A-Trägern gefunden. bei etwa 25% der SMAD4-Mutationsträger ist das JPS mit Hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (Juvenile Polypose/Hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie-Syndrom) assoziiert.  

Manifestation

Kleinkindalter, Kindesalter, Jugendalter, Erwachsenenalter

Manifestation

Die Polypen können in jedem Alter auftreten, vom Kleinkind- bis in das Erwachsenenalter. Die meisten Betroffenen entwickeln Polypen in der Adoleszenz oder Erwachsenenalter.

Klinisches Bild

Bei allen Untertypen der JIP sind die klinischen Zeichen isolierte Blutung im Rektum, Anämie, Leibschmerzen, Darm-Invagination und Diarrhoe. Rektumprolaps und spontane anale Ausscheidung von Polypen wurde bei Juveniler Polyposis coli und bei Generalisierter juveniler Polypose beobachtet.

Diagnose

Zusammengesetzte Diagnose aus Klinischem Bild, Familienanamnese, endoskopischem Befund und der histologischen Analyse der Polypen, molekulare Analyse.

> 5 juvenile Polypen im Kolon und/oder Rektum; juvenile Polypen im ganzen Verdauungstrakt einschließlich des Magens; beliebig viele Polypen bei Fällen von JIP in der Familie.

Differentialdiagnose

Komplikation(en)

Mögliche Begleitsymptome sind Wachstumsverzögerungen und Ödeme.

 

Therapie

Bei gering bleibender Zahl der Polypen ist endoskopische Polypektomie der therapeutische Goldstandard. Wegen des Karzinomrisikos und einer weitere Ausdehnung der Polypose kann auch der chirurgische Eingriff einer Kolektomie mit Proktektomie und ileo-analer Anastomose empfohlen werden.

Verlauf/Prognose

Die Prognose der JIP wird durch das Risiko bestimmt, nach dem 20. Lebensjahr ein Magen-Darm- oder Pankreaskarzinom zu entwickeln. Das kumulative Risiko für das Auftreten eines Malignoms beträgt bei Patienten mit JIP 20% im Alter von 35 Jahren und 68% im Alter von 60 Jahren. Noch höher ist das Krebsrisiko bei Patienten mit Generalisierter juveniler Polypose.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024