Attenuierte Familiäre Polyposis D12.6
Synonym(e)
Definition
Als attenuierte FAP (AFAP) wird eine mildere Verlaufsform der FAP bezeichnet.
Bei der AFAP entwickeln die Patienten meist < 100 adenomatöse Polypen im Dickdarm. Die Polypen entstehen etwa 10-15 Jahre später als bei der klassischen FAP.
Die Polypen werden vorwiegend im proximalen (aufsteigenden) Teil des Dickdarms beobachtet.
Klinisches Bild
Nur bei etwa 20-30% der Patienten mit einer milden Verlaufsform der FAP wird eine Keimbahnmutation im APC-Gen als Ursache der Polyposis festgestellt (APC-assoziierte AFAP). In vielen Fällen liegt die Mutation in bestimmten Bereichen des APC-Gens.
Die APC-assoziierte AFAP wird – wie auch die klassische FAP – ebenfalls nach dem autosomal-dominanten Erbgang mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an die Kinder vererbt.
Das Entartungsrisiko der Polypen bei der AFAP ist ebenfalls hoch. Deshalb sind auch bei der AFAP Früherkennungsuntersuchungen sehr wichtig.