ZyklosporiasisA07.3

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Cyclosporiasis

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Ashford, 1979

Definition

Fäkal-oral übertragene Protozoen-Enteritis, verursacht durch Cyclospora cayetanensis.

Erreger

Cyclospora cayetanensis, ein Darmparasit bei Menschen, Nagetieren, Reptilien und Affen. Infektiöse Formen sind die Oozysten.

Vorkommen/Epidemiologie

  • Epidemische und endemische Protozoen-Infektion.
  • Vorkommen in USA, Kanada, UK, Deutschland, Karibik, Lateinamerika und Asien.
  • Beim Menschen (Nepal-Reisenden) Erstbeschreibung 1985; zunächst als "Green algae like bodies" beschrieben und für Verwandte der Cyanobakterien gehalten.
  • Auftreten in Regionen mit schlechter Wasserversorgung und schlechten hygienischen Standards (zum Beispiel Ausbruch in den USA 1995 durch aus Guatemala importierte Himbeeren oder in Kanada durch importiertes Thai-Basilikum).
  • Oozysten sind chlorresistent.

Klinisches Bild

  • Das Integument ist nur selten beteiligt. Im Rahmen der Allgemeinsymptomatik kann eine Lymphadenopathie auftreten. Parainfektiöse Exantheme können insbes. bei Immunsupprimierten auftreten. Die starken Diarrhoen können kurzfristig perianale Ekzeme auslösen.
  • Akuter Verlauf: Meist sind krampfartige Oberbauchschmerzen sowie wässrige Diarrhoen ein wesentlicher Bestandteil der Symptomatik. Selten treten auch asymptomatische oder milde Verläufe auf.
  • Chronischer Verlauf: Langwierige Oberbauchschmerzen (bis zu Jahren): erschwerte Stuhlentleerung, postprandiales Völlegefühl, dann massive Stuhlentleerung von breiigem Stuhl, ausgeprägte Müdigkeit mit plötzlichem Einschlafen.

Diagnose

  • Mikroskopie (Oozysten): Konzentrationsmethoden für Amöben; Färbung: Kinyoun- und modifizeirte Ziehl-Neelsen-Färbung.
  • PCR.

Therapie

  • Cotrimoxazol (Trimethoprim-Sulfamethoxazol [160 mg/800 mg], z.B. Cotrim forte): 2mal/Tag 1 Tbl. p.o. für 7 Tage. Bei HIV-Infizierten doppelte Tagesdosis sowie anschließende Erhaltungstherapie 3mal/Woche 1 Tbl. p.o.
  • Alternativtherapien mit Ciprofloxacin und Nitazoxanid werden diskutiert.

Prophylaxe

  • Abkochen von Wasser für 10 Minuten tötet Oozysten ab.
  • Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene.
  • Toilettenhygiene.

Literatur

  1. Ashford RW (1979) Occurrence of an undescribed coccidian in man in Papua New Guinea. Ann Trop Med Parasitol 73: 497-500

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024